Zwar gaben die Initiatoren an, von der Polizei über den Ort der NPD-Kundgebung falsch informiert worden zu sein. Doch als die Nazis gegen 11.15 Uhr nicht wie erwartet vor dem Rathaus, sondern auf dem Postplatz ihre Lautsprecher aufbauten, waren die Demonstranten durch den Tunnel eilend schnell zur Stelle. Die Polizei tolerierte den spontan gewählten Ort der Gegendemonstration, hielt aber beide Gruppen auf Distanz voneinander.
Der vor allem akustisch formulierte Widerstand sorgte dafür, dass die Rede der Bernauer NPD-Stadtverordneten und dortigen Kreisvorsitzenden Aileen Rokohl teilweise im Lärm der Pfeifen und Hupen unterging. Es bleib aber nur ein halber Erfolg: In einigem Abstand zu den Demonstranten beider Seiten war die Werbung der sich als Heimatpartei titulierenden Nazis gut zu verstehen. Über den Platz schallten aber auch "Toleranz-statt-Rassismus"-Rufe. Die Zahl der Gegendemonstranten stieg zwar im Laufe der Zeit auf rund 40 an. Doch von den vielen Passanten, die zwischen Stadtzentrum und Bahnhof unterwegs waren, schlossen sich nur wenige dem Protest an.
Zuvor hatte am Morgen ein Dutzend Demonstranten in der Oranienburger Innenstadt gegen eine Wahlkampf-Kundgebung der NPD protestiert. Die Aktionen verliefen friedlich.
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