Die Entscheidung über die Erarbeitung eines vom Investor finanzierten Bebauungsplans für das neue Wohngebiet steht auf der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag um 19 Uhr. Der Bauausschuss hat sich bereits für die Entwicklung des rund 7,8 Hektar großen Areals ausgesprochen und sich mit mehreren Bebauungsvarianten befasst, die die W.O.W. Kommunalberatung und Projektbegleitung aus Bernau vorgelegt hat. Im Wesentlichen unterscheiden sich die drei Varianten in der Anordnung der mehrgeschossigen Wohnge-bäude.
Das Wohngebiet schließt an die nördliche Bebauung der Straße „Am Priestersteg“ mit freistehenden Einfamilienhäusern an. Nach der ersten Variante sollen im Anschluss daran weitere 47 Baugrundstücke für Eigenheime entstehen. Den Abschluss der Bebauung in Richtung Kolterpfuhl sollen acht vier- und dreigeschossige Mehrfamilienhäuser bilden. Zwischen der Kirschallee mit dem Kolterpfuhl und dem Grünen Weg bildet eine Grünfläche den Stadtrand. Entlang der Kirschallee ist die Errichtung von vier Stadtvillen vorgesehen. Erreicht werden soll das neue Wohngebiet im Wesentlichen über die Kirschallee. Auch zum Grünen Weg wird eine Verbindung vorgeschlagen. Zum Priestersteg sind weitere Wege angedacht.
Nach der zweiten Variante werden die Standorte der Ein- und Mehrfamilienhäuser getauscht. Demnach würden die Wohnblöcke an die Eigenheimbebauung des Priesterstegs anschließen. Variante drei ordnet die Mehrfamilienhäuser in der Mitte des Areals an, so dass sie von allen vier Seiten von den Eigenheimen umgeben werden.
Die Varianten 2 mit dem abrupten Übergang von Ein- zu Mehrfamilienhäusern sowie3 mit der Insellage der Mehrgeschosser trafen im Bauausschuss kaum auf Gegenliebe. Mehrere Ausschussmitglieder sprachen sich zudem dafür aus, dass die Mehrfamilienhäuser direkt an der Kirschallee errichtet werden sollten. So wies Nico Wunderlich (CDU/Pro Danewitz) darauf hin, dass die Verkehrsbelastung im neuen Wohngebiet gering gehalten werden könnte. Dies sei auch für einen künftigen Busverkehr günstiger, ergänzte Peter Westen als sachkundiger Einwohner. Dies sah auch Daniel Groß so und unterstrich die Bedeutung des Geschosswohnungsbaus. Das Angebot von altersgerechten Wohnungen in der Stadt, zumal in der zentrumsnahen Lage, sei ein „unbedingtes Muss“. Der Ausschussvorsitzende Andreas Jahn (CDU/Pro Danewitz) wies darauf hin, dass die Fläche entlang der Kirschallee für die vorgesehenen mehrgeschossigen Gebäude nicht ausreiche, zumal der unmittelbare Bereich um den Kolterpfuhl nicht bebaut werden soll. Dem Vorschlag von Detlev Klix (BVB/Freie Wähler), dann die Zahl der altersgerechten Wohnungen zu reduzieren, hielt er entgegen, dass das Baugebiet „für längere Zeit die letzte Möglichkeit für Geschosswohnungsbau in Biesenthal sei“. Klix’ Antrag, eine vierte Planungsvariante vorzulegen, fand im Ausschuss keine Mehrheit, nachdem eine früher angefertigter Entwurf vorgelegt worden war. Dietrich Sagert (SPD) wies zum Beispiel auf die wesentlich „luftigere Bauweise“ der Variante 1 hin, die schließlich mehrheitlich empfohlen wurde.
Vorausgesetzt, die Stadtverordnetenversammlung beschließt die Erarbeitung der Planung und das Verfahren läuft zügig, wird mit dem Baubeginn beim Geschosswohnungsbau 2022 und bei den Eigenheimen 2021/22 gerechnet.
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