Anti-Rassismus-Arbeit Friedensdorf Storkow - ein Viertel Jahrhundert Zusammenleben für Integration und gegen Fremdenfeindlichkeit

Seit mehr als 25 Jahren leben im Friedensdorf Storkow Menschen unterschiedlicher Herkunft, Muttersprache und Kulturen zusammen. Integration zu leben, Fremdenfeindlichkeit und Polarisierung zu überwinden war von Anfang an das Ziel des Projekts. Und ist es heute, damit noch mehr weltoffene Generationen heranwachsen.
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Die Corona-Krise hat jedoch auch hier Spuren hinterlassen: Vermietungseinnahmen und interkulturelle Aktionen mussten ausfallen. Das Geld für Mitarbeitende, Reparaturen und Kredite wird knapp. Das Friedensdorf sucht darum eine neue Schirmperson.

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Februar 2021: Seit 25 Jahren leben im Friedensdorf Storkow Menschen unterschiedlicher Herkunft, Muttersprache und Kulturen zusammen. Integration zu leben, Fremdenfeindlichkeit und Polarisierung zu überwinden war von Anfang an das Ziel des Projekts. Und ist es heute. Damit noch mehr weltoffene Generationen heranwachsen.
Februar 2021: Seit 25 Jahren leben im Friedensdorf Storkow Menschen unterschiedlicher Herkunft, Muttersprache und Kulturen zusammen. Integration zu leben, Fremdenfeindlichkeit und Polarisierung zu überwinden war von Anfang an das Ziel des Projekts. Und ist es heute. Damit noch mehr weltoffene Generationen heranwachsen.
© Foto: Peggy Lohse
24. Juli 1997: Endspurt auf der Baustelle beim Bau des Friedensdorfes Storkow. Handwerker haben noch ihre Leitern an der Fassade des Begegnungshauses positioniert - dem dritten Bauabschnitt nach zwei Reihen mit Mietwohnungen und -häusern. Hier wird künftig die multikulturelle Arbeit ihr Zentrum haben.
24. Juli 1997: Endspurt auf der Baustelle beim Bau des Friedensdorfes Storkow. Handwerker haben noch ihre Leitern an der Fassade des Begegnungshauses positioniert - dem dritten Bauabschnitt nach zwei Reihen mit Mietwohnungen und -häusern. Hier wird künftig die multikulturelle Arbeit ihr Zentrum haben.
© Foto: Klaus Franke/ZB Funkregio Ost
Januar 2021: Grammatik-Übungen in Deutsch mit Virginia Gehler und Parsa (vorn) und David. Das Digitallabor und die Homeschooling-Unterstützung, die sich in Corona-Zeit entwickelten, werden gut angenommen.
Januar 2021: Grammatik-Übungen in Deutsch mit Virginia Gehler und Parsa (vorn) und David. Das Digitallabor und die Homeschooling-Unterstützung, die sich in Corona-Zeit entwickelten, werden gut angenommen.
© Foto: Bernhard Schwiete
Januar 2021: Unterricht in Kunst und Gewi "geben" Anne Ulrich und Franziska Reichelt vom Friedensdorf für Surjana (links) und Freshta.
Januar 2021: Unterricht in Kunst und Gewi "geben" Anne Ulrich und Franziska Reichelt vom Friedensdorf für Surjana (links) und Freshta.
© Foto: Bernhard Schwiete
Februar 2003: Mit Roina Hamid (2.v.l.) und Abdul Gafar (Mitte) kamen vor zwei Monaten eine neue Familie mit ihren sieben Kindern aus Fürstenwalde ins Friedensdorf, weil die ruhige Lage kinderfreundlicher ist.
Februar 2003: Mit Roina Hamid (2.v.l.) und Abdul Gafar (Mitte) kamen vor zwei Monaten eine neue Familie mit ihren sieben Kindern aus Fürstenwalde ins Friedensdorf, weil die ruhige Lage kinderfreundlicher ist.
© Foto: Karl Heinz Arendsee
Das Friedensdorf in Storkow hat den Stadtteil am See geprägt. In den 90ern standen Nachbarn dem Projekt skeptisch gegenüber, setzten es mit einem "Asylbewerberheim" gleich, fürchteten um Wertverlust ihrer schmucken Einfamilienhäuschen.
Das Friedensdorf in Storkow hat den Stadtteil am See geprägt. In den 90ern standen Nachbarn dem Projekt skeptisch gegenüber, setzten es mit einem "Asylbewerberheim" gleich, fürchteten um Wertverlust ihrer schmucken Einfamilienhäuschen.
© Foto: Peggy Lohse
Juli 2005: Polnische Ferienkinder basteln und spielen im Friedensdorf.
Juli 2005: Polnische Ferienkinder basteln und spielen im Friedensdorf.
© Foto: Karl-Heinz Arendsee
Sommer Mitte der 2000er: Rohina Hamid mit ihren Kindern Camim (6), Schokran (7) und Somaja (8) auf der Schaukel auf dem "Dorfplatz" im Friedensdorf. Weil immer weniger Asylbewerber nach Deutschland kommen können, ging der Anteil der Ausländer auch hier lange merklich zurück.
Sommer Mitte der 2000er: Rohina Hamid mit ihren Kindern Camim (6), Schokran (7) und Somaja (8) auf der Schaukel auf dem "Dorfplatz" im Friedensdorf. Weil immer weniger Asylbewerber nach Deutschland kommen können, ging der Anteil der Ausländer auch hier lange merklich zurück.
© Foto: Jan C. Weilbacher
April 2015: 20 Jahre Friedensdorf Storkow begehen Franziska Reichelt und der stellvertretende Vereinsvorsitzende Christopher Voß.
April 2015: 20 Jahre Friedensdorf Storkow begehen Franziska Reichelt und der stellvertretende Vereinsvorsitzende Christopher Voß.
© Foto: Bernhard Schwiete
November 2015: Linda Großhennig, Nico Kusebach und Aferdita Thaci beim Internationalen Kochen.
November 2015: Linda Großhennig, Nico Kusebach und Aferdita Thaci beim Internationalen Kochen.
© Foto: Bernhard Schwiete
April 2015: Das Haus 4 war zunächst eine große WG für Jugendliche, später eine Art Herberge. Das Haus mit rund 180 Quadratmetern Wohnfläche bietet Platz für 17 Personen. Mit den steigenden Geflüchtetenzahlen 2015 mietete der Landkreis Oder-Spree das Haus, um Familien aus der Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt aufzunehmen.
April 2015: Das Haus 4 war zunächst eine große WG für Jugendliche, später eine Art Herberge. Das Haus mit rund 180 Quadratmetern Wohnfläche bietet Platz für 17 Personen. Mit den steigenden Geflüchtetenzahlen 2015 mietete der Landkreis Oder-Spree das Haus, um Familien aus der Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt aufzunehmen.
© Foto: Bernhard Schwiete
Winter 2021: Die Spielgeräte und -plätze auf dem Dorfgelände zeigen, dass hier viele Familien mit Kindern leben. Wenige aber trauen sich später, in dem matschigen Tau-Schnee zu kicken. Schnell sind die Schuhe und Socken durchnässt.
Winter 2021: Die Spielgeräte und -plätze auf dem Dorfgelände zeigen, dass hier viele Familien mit Kindern leben. Wenige aber trauen sich später, in dem matschigen Tau-Schnee zu kicken. Schnell sind die Schuhe und Socken durchnässt.
© Foto: Peggy Lohse
Martina Graef kann am 1. Juni 2021 ihr 25-jähriges Wohn-Jubiläum im Friedensdorf feiern. Damals zog sie mit zwei Kindern und ihren Eltern ein. Die Euphorie der ersten Jahre war zwar bald verflogen, dennoch will sie das Leben hier nicht missen.
Martina Graef kann am 1. Juni 2021 ihr 25-jähriges Wohn-Jubiläum im Friedensdorf feiern. Damals zog sie mit zwei Kindern und ihren Eltern ein. Die Euphorie der ersten Jahre war zwar bald verflogen, dennoch will sie das Leben hier nicht missen.
© Foto: Peggy Lohse
Stefanie Pifti ist - wie ihre Schwester Anne Ulrich - praktisch im Friedensdorf aufgewachsen. Seit Kindesbeinen waren die beiden immer bei der Integrationsarbeit ihrer Mutter dabei: im Asylbewerberheim und im Dorf.
Stefanie Pifti ist - wie ihre Schwester Anne Ulrich - praktisch im Friedensdorf aufgewachsen. Seit Kindesbeinen waren die beiden immer bei der Integrationsarbeit ihrer Mutter dabei: im Asylbewerberheim und im Dorf.
© Foto: Peggy Lohse
Ute Ulrich ist vor etwa 22 Jahren mit ihren Töchtern ins Friedensdorf gezogen. Die Sozialarbeiterin war außerdem auch in den 90ern im Asylbewerberheim tätig. Ihren Kindern hat sie vor allem eines mit auf den Weg gegeben: weltoffenes Denken ohne rassistische Grenzen.
Ute Ulrich ist vor etwa 22 Jahren mit ihren Töchtern ins Friedensdorf gezogen. Die Sozialarbeiterin war außerdem auch in den 90ern im Asylbewerberheim tätig. Ihren Kindern hat sie vor allem eines mit auf den Weg gegeben: weltoffenes Denken ohne rassistische Grenzen.
© Foto: Peggy Lohse
Cap-Anamur-Chef Rupert Neudeck schrieb im November 1992 an Brandenburgs damaligen Ministerpräsidenten Manfred Stolpe. Der Visionär hätte am liebsten an Weihnachten mit dem Bau des Friedensdorfes begonnen.
Cap-Anamur-Chef Rupert Neudeck schrieb im November 1992 an Brandenburgs damaligen Ministerpräsidenten Manfred Stolpe. Der Visionär hätte am liebsten an Weihnachten mit dem Bau des Friedensdorfes begonnen.
© Foto: Friedensdorf-Archiv/Peggy Lohse
Erinnerungsstein: Cap Anamur. Friedensdorf Storkow. Erbaut 1993 - 1997 gegen Rassenhass und rechte Gewalt.
Erinnerungsstein: Cap Anamur. Friedensdorf Storkow. Erbaut 1993 - 1997 gegen Rassenhass und rechte Gewalt.
© Foto: Peggy Lohse
Februar 2021: Noch ist es ein Bolzplatz. In der Zukunft soll der Spielplatz hier erweitert werden.
Februar 2021: Noch ist es ein Bolzplatz. In der Zukunft soll der Spielplatz hier erweitert werden.
© Foto: Peggy Lohse
Februar 2021: Am Begegnungszentrum zeigen sich die Spuren der Zeit. Doch Geld für Reparaturen ist momentan knapp. Wegen der Corona-Krise sind viele Miet-Einnahmen - von Sportgruppen und Familienfesten - weggefallen.
Februar 2021: Am Begegnungszentrum zeigen sich die Spuren der Zeit. Doch Geld für Reparaturen ist momentan knapp. Wegen der Corona-Krise sind viele Miet-Einnahmen - von Sportgruppen und Familienfesten - weggefallen.
© Foto: Peggy Lohse
Ingeborg Steinbock ist eine der jüngsten Zuzüge, aber auch eine der ältesten Bewohnerinnen: Vor dreieinhalb Jahren zog sie nach einem Schlaganfall in eine der vier barrierefreien Wohnungen im Friedensdorf. Ein riesiges Glück für sie, wenn sie davon spricht, treten ihr Tränen in die Augen.
Ingeborg Steinbock ist eine der jüngsten Zuzüge, aber auch eine der ältesten Bewohnerinnen: Vor dreieinhalb Jahren zog sie nach einem Schlaganfall in eine der vier barrierefreien Wohnungen im Friedensdorf. Ein riesiges Glück für sie, wenn sie davon spricht, treten ihr Tränen in die Augen.
© Foto: Peggy Lohse
Februar 2021: Zur Mitnahme für alle liegen im Gang des Begegnungszentrums Kleidung, Bücher und andere nützliche Dinge aus: Aber auch Ordnung muss sein zwischen "Friede im Osten" und Lenins Werken.
Februar 2021: Zur Mitnahme für alle liegen im Gang des Begegnungszentrums Kleidung, Bücher und andere nützliche Dinge aus: Aber auch Ordnung muss sein zwischen "Friede im Osten" und Lenins Werken.
© Foto: Peggy Lohse