Ostalgie Viele Leser nutzen bis heute Produkte aus der DDR in Frankfurt (Oder)

Ob Handmixer, Küchenmaschine oder Rundfunktruhe – auch 30 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung nutzen viele Menschen aus Frankfurt (Oder) noch DDR-Produkte. Das zeigten die vielen Fotos und Zuschriften so einiger Leser, die die MOZ nach ihrem Aufruf erreichte. Allen Zusendern ein herzliches Dankeschön!

 UhrFrankfurt (Oder)
Mit dem Bau seiner vier mal fünf Meter großen Modelleisenbahn-Landschaft in Frankfurt (Oder) hat Dieter Schulz bereits in der DDR angefangen. "Seitdem kamen immer mehr Teile dazu", sagt er. Sogar den Bahnhof und die turmlose Kirche von Groß Neuendorf - Letschin - hat der Rentner im Miniaturformat zu Hause stehen.
Mit dem Bau seiner vier mal fünf Meter großen Modelleisenbahn-Landschaft in Frankfurt (Oder) hat Dieter Schulz bereits in der DDR angefangen. "Seitdem kamen immer mehr Teile dazu", sagt er. Sogar den Bahnhof und die turmlose Kirche von Groß Neuendorf - Letschin - hat der Rentner im Miniaturformat zu Hause stehen.
© Foto: Jan-Henrik Hnida
1964 steht auf der Rückseite der Trockenhaube von Ikawell. Das Jahr kommt gut hin, war Ingrid Freitag doch von 1957 bis 1977 Friseurin in der Heimkehrsiedlung. Als die Kinder ihres Chefs nach dessen Tod Wohnung und Laden auflösten, schenkten sie der heute 77-Jährigen die Haube. Föhnen hatte sie in der Berufsschule gar nicht gelernt, das fing in dieser Zeit gerade erst an. Die Kunden bekamen die Haare gewaschen und gelegt und setzten sich dann 20 Minuten unter die Trockenhaube.
1964 steht auf der Rückseite der Trockenhaube von Ikawell. Das Jahr kommt gut hin, war Ingrid Freitag doch von 1957 bis 1977 Friseurin in der Heimkehrsiedlung. Als die Kinder ihres Chefs nach dessen Tod Wohnung und Laden auflösten, schenkten sie der heute 77-Jährigen die Haube. Föhnen hatte sie in der Berufsschule gar nicht gelernt, das fing in dieser Zeit gerade erst an. Die Kunden bekamen die Haare gewaschen und gelegt und setzten sich dann 20 Minuten unter die Trockenhaube.
© Foto: Lisa Mahlke
Ein Alleskönner von 1964 - mit der Komet-Küchenmaschine KM-4 schneidet Dieter Schulz noch heute Brot und Wurst. "Die KM-4 ist ein wenig unhandlich, aber dafür sehr stabil", sagt der Rentner, die er auch als Rührgerät nutzt.
Ein Alleskönner von 1964 - mit der Komet-Küchenmaschine KM-4 schneidet Dieter Schulz noch heute Brot und Wurst. "Die KM-4 ist ein wenig unhandlich, aber dafür sehr stabil", sagt der Rentner, die er auch als Rührgerät nutzt.
© Foto: Jan-Henrik Hnida
Mit dem Lastanhänger MP-350 wurden zwei Häuser seit 1970 gebaut, erzählt Hobby-Sammler Dieter Schulz, "Später nutzten wir den Anhänger zum Transport unsere Campingausrüstung. Heute rostet er leider ein wenig vor sich hin", berichtet der Rentner.
Mit dem Lastanhänger MP-350 wurden zwei Häuser seit 1970 gebaut, erzählt Hobby-Sammler Dieter Schulz, "Später nutzten wir den Anhänger zum Transport unsere Campingausrüstung. Heute rostet er leider ein wenig vor sich hin", berichtet der Rentner.
© Foto: Jan-Henrik Hnida
Ein echter Glücksfang: die Rundfunktruhe RFT-Staßfurt, samt Radio "Tannhäuser", wurde von den Vorbesitzern als Blumentisch genutzt. Als diese die Truhe dann dem Gauß-Gymnasium schenken wollte, hat der damalige Lehrer, Dieter Schulz, laut "Hier" gerufen. Seitdem steht die Multifunktionsanlage in seinem Haus, samt später eingebautem Plattenspieler.
Ein echter Glücksfang: die Rundfunktruhe RFT-Staßfurt, samt Radio "Tannhäuser", wurde von den Vorbesitzern als Blumentisch genutzt. Als diese die Truhe dann dem Gauß-Gymnasium schenken wollte, hat der damalige Lehrer, Dieter Schulz, laut "Hier" gerufen. Seitdem steht die Multifunktionsanlage in seinem Haus, samt später eingebautem Plattenspieler.
© Foto: Jan-Henrik Hnida
Seine Handbohrmaschine aus Sebnitz ist seit 1962 in im Besitz von Manfred Stiegemann. "Und sie wird immer noch genutzt", schreibt er. Das Rührgerät RG-28 stammt von 1983 und hilft den Stiegemanns bis heute bei der Küchenarbeit.
Seine Handbohrmaschine aus Sebnitz ist seit 1962 in im Besitz von Manfred Stiegemann. "Und sie wird immer noch genutzt", schreibt er. Das Rührgerät RG-28 stammt von 1983 und hilft den Stiegemanns bis heute bei der Küchenarbeit.
© Foto: privat
"Ich nutze noch sehr gern meine Handtücher aus DDR-Zeiten", schreibt eine Leserin. Besonders erinnere sie sich an die Monogramme (stickte ihre Oma in mühevoller Kleinarbeit) und das Handtuch vom Weltfestival 1973. Das Jugendfest fand in Ost-Berlin mit zirka 25.600 Teilnehmern aus 140 Ländern statt.
"Ich nutze noch sehr gern meine Handtücher aus DDR-Zeiten", schreibt eine Leserin. Besonders erinnere sie sich an die Monogramme (stickte ihre Oma in mühevoller Kleinarbeit) und das Handtuch vom Weltfestival 1973. Das Jugendfest fand in Ost-Berlin mit zirka 25.600 Teilnehmern aus 140 Ländern statt.
© Foto: privat
Seinen gelben Motorradschutzhelm - Typ "KTA-BAG" - kaufte Ingo Pohl 1980 zum Fahren seines Klein-Motorrades vom Typ "Schwalbe". 1992 verkaufte er die Schwalbe - "damit ging das Tragen des Schutzhelms ein wenig zurück", sagt Pohl.
Seinen gelben Motorradschutzhelm - Typ "KTA-BAG" - kaufte Ingo Pohl 1980 zum Fahren seines Klein-Motorrades vom Typ "Schwalbe". 1992 verkaufte er die Schwalbe - "damit ging das Tragen des Schutzhelms ein wenig zurück", sagt Pohl.
© Foto: privat
Über 50 dicke Alben füllte Dieter Schulz mit Fotos seiner Spiegelreflexkamera "Praktica Mtl-5b". Nicht "Geknipse", wie heutzutage, sondern wohlüberlegte Fotomotive sei die Devise gewesen, da bei der mechanischen Kamera alles per Hand eingestellt werden musste.
Über 50 dicke Alben füllte Dieter Schulz mit Fotos seiner Spiegelreflexkamera "Praktica Mtl-5b". Nicht "Geknipse", wie heutzutage, sondern wohlüberlegte Fotomotive sei die Devise gewesen, da bei der mechanischen Kamera alles per Hand eingestellt werden musste.
© Foto: Jan-Henrik Hnida
Aus eins mach zwei: Rührt Dieter Schulz noch heute mit seinem Handmixer RG-28 Kuchenteig an, so hat er mit dem passenden Aufsatz einen Messerschleifer. Der Aufsatz IRG-28 wurde im Kabelwerk Oder-Spree gefertigt, so der Frankfurter.
Aus eins mach zwei: Rührt Dieter Schulz noch heute mit seinem Handmixer RG-28 Kuchenteig an, so hat er mit dem passenden Aufsatz einen Messerschleifer. Der Aufsatz IRG-28 wurde im Kabelwerk Oder-Spree gefertigt, so der Frankfurter.
© Foto: Jan-Henrik Hnida
Schreibtisch, Bücherregal und Truhe waren keine Massenproduktion - die Arbeitszimmermöbel hat Dieter Schulz seit 1963. "Ich habe die Möbel als ein Set im Möbelladen der HO gekauft", erzählt der 83-Jährige über die Frankfurter Handelsorganisaton, also ein im "Volkseigentum" geführtes staatliches Einzelhandelsunternehmen.
Schreibtisch, Bücherregal und Truhe waren keine Massenproduktion - die Arbeitszimmermöbel hat Dieter Schulz seit 1963. "Ich habe die Möbel als ein Set im Möbelladen der HO gekauft", erzählt der 83-Jährige über die Frankfurter Handelsorganisaton, also ein im "Volkseigentum" geführtes staatliches Einzelhandelsunternehmen.
© Foto: Jan-Henrik Hnida
"Diesen Mixer RG-25 haben mein Mann und ich 1973 vom Rest des damaligen 5000-Mark-Ehekredites gekauft. Das Gerät funktioniert nach nunmehr 47 Jahren noch einwandfrei und ohne eine Reparatur. Das nennt man Qualität", schreibt Leserin Ilona Reppel.
"Diesen Mixer RG-25 haben mein Mann und ich 1973 vom Rest des damaligen 5000-Mark-Ehekredites gekauft. Das Gerät funktioniert nach nunmehr 47 Jahren noch einwandfrei und ohne eine Reparatur. Das nennt man Qualität", schreibt Leserin Ilona Reppel.
© Foto: privat