Feuer im Hochhaus ist das Schreckensszenario schlechthin, um so mehr, wenn alle System abgeschaltet sind. Rawson Marshall Thurber, der auch das Drehbuch geschrieben hat, war das wohl noch nicht dramatisch genug. So nahm er seinem Helden zudem noch ein Bein - der missglückte Geiseleinsatz, wir erinnern uns - und versperrte alle Eingänge. Der arme Krüppel muss sich so seinen Weg über einen gigantischen Kran in windige Höhen suchen. Als ob es nicht auch so spannend gewesen wäre, den Koloss Dwayne Johnson an einem Arm in geschätzten 500 Metern an der Fasse hängen zu sehen. Kurzum, hier wurde mächtig dick, vielleicht zu dick aufgetragen. Denn zweifelsohne leidet die Inszenierung unter einem zunehmenden Glaubwürdigkeitsproblem. Lässt man dieses außer acht, bleiben nur wenige der insgesamt 104 Minuten, in denen nichts haarsträubendes passiert. Will sagen, über einen zu geringen Adrenalin-Ausstoß wird sich wohl kein Zuschauer beschweren. Dazu protzt der Streifen geradezu mit seinen technischen Möglichkeiten. The Pearl, geschätzte 1000 Meter hoch, ist komplett als CGI-Objekt entstanden und weiß als solches immer wieder zu begeistern. Optisch wird man derzeit kaum etwas spektakuläreres finden. Und mit oder ohne Bein, The Rock hat wie gewohnt einen souveränen und schlagfertigen Auftritt.
Genre: Action; FSK: 12 Jahre; Laufzeit: 104 Minuten; Verleih: Universal; Regie: Rawson Marshall Thurber; Dwayne Johnson; Neve Campbell; Chin Han; USA 2018
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