Am vorigen Wochenende kämpften die Dressureiter um die Siegerschleifen, nun waren die Springer an der Reihe. Von einer Eignungsprüfung der Klasse A bis zum S*-Springen bot sich den Teilnehmern ein großes Betätigungsfeld.
Titel erfolgreich verteidigt
Eine ordentliche Portion Glück braucht man beim Glücksspringen. Dabei muss der Reiter in einer bestimmten Zeit, in diesem Fall 60 Sekunden, so viele Hindernisse in beliebiger Reihenfolge überwinden. Am Ende war die Freude bei Julia Kiese groß, mit 20 Punkten und der schnellsten Zeit durfte sie wie schon im Vorjahr bei dieser Prüfung als Siegerin jubeln. Für den RFV Schorfheide ging die 25-Jährige an den Start. "Ich finde in Groß Schönebeck beste Voraussetzungen, da nehme ich die halbe Stunde Fahrt gern in Kauf", erklärte die Panketalerin. Nach neun Monaten Pause, der Deckversuch ihrer Schimmelstute Kreation schlug jedoch fehl, war es ihr erster Wettkampf, den in diesem Jahr noch einige folgen sollen.
Auf Platz zwei kam die Bernauerin Julia Schmeling auf Contendros Candlelight, vom eher kleinen Verein Bernauer RSV Lindow. Bereits am Vortag hatte sie die Springprüfung Klasse A* fehlerfrei mit einer tollen Zeit gewonnen. "Es war doch ziemlich überraschend für mich, denn nach zwei Jahren Babypause für das Pferd war es das erste Turnier überhaupt", erklärte die Bernauerin, die schon am nächsten Wochenende in Ladeburg an den Start gehen möchte.
Die einen mögen es, andere können dem gar nichts abgewinnen: Stilspringprüfungen. "Also grob gesagt, da wird auf alles geachtet, was man auf dem Parcours macht, wie man Hindernisse anreitet, sie überwindet und eigentlich jeder Schritt, jede Bewegung und dafür gibt es Noten", erklärte strahlend nach der Siegerehrung die 19-jährige Emilia Tocessa Schott auf Con Piacere vom LRV Münchehofe. "Ihr erster Sieg überhaupt", verriet Mutter Verena Schott, die ihre Tochter lieber beim Tanzen oder am Klavier gesehen hätte. Anspruchsvolle Zukunftspläne hat die Siegerin auch, neben ihrem bald beginnenden Medizinstudium möchte sie bei einem S-Springen zumindest erst einmal mitmachen und irgendwann auch dabei eine Siegerschleife bekommen.
Stute mit viel Temperament
Heimvorteil hatte Alexandra Gässler vom RFV Waldkante, aber auf einem ungewohntem Pferd musste die 17-Jährige auf den Parcours der Stilspringprüfung gehen. Ihr Pony Lord war unpässlich, sodass sie auf Cera 83, der temperamentvollen Stute ihres Vaters Torsten Zellmer, über die Hindernisse gehen musste. Platz sechs war dafür kein schlechtes Ergebnis, doch: "Da wäre vielleicht noch mehr gegangen", so die Schülerin.
Die Note 7,4 in der Stilspringprüfung erhielt Anna Herfurth auf Lisimba vom RFV Bugk. Auf Platz neun landete sie damit, genau wie beim Glücksspringen, und war mit dem Abschneiden sehr zufrieden. "Der Schimmel hat richtig gut mitgemacht, darauf lässt sich noch im Saisonverlauf aufbauen", erklärte sie. Mit dem elfjährigen Wallach hat sie in diesem Jahr noch einiges vor. Etliche Turniere im Brandenburger Süden stehen in ihrem Terminkalender, darunter soll dann auch mindestens ein L-Springen sein, wenn Pferd und Reiter auch weiterhin so gut im Parcours harmonieren.
Die Altlandsbergerin Laura Laurent vom Reitsportzentrum Waldesruh hatte gemischte Gefühle nach ihren beiden ersten Turnierstarts 2019. "Ich musste dieses Jahr einige Prüfungen absolvieren, sodass ich vorher keine Zeit hatte für Turnierteilnahmen. Beim Glücksspringen war ich nicht so konzentriert, das hat sich auf das Pferd ausgewirkt. Dafür hat es bei der Stilspringprüfung toll geklappt", berichtete die Physiotherapeutin freudestrahlend nach Platz drei. Zwar hatte sie auf Cera 46 noch einige Reserven, gerade beim Anreiten der Hindernisse, aber das soll nun im Saisonverlauf besser werden.
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