Den Auftakt in das Bauhaus-Jahr bildet bereits die jetzt laufende Ausstellung „Beyond Bauhaus“, die am 16. November eröffnet wurde und am 11. Januar ihre Türen schließt. Einen Monat später beginnt das Jahresprogramm 2019 mit einer Ausstellung über und um die ADGB-Bundesschule. Es folgen fünf weitere Ausstellungsprojekte.
So widmen sich Alex Lebus und Martin Schech in einer Ausstellung, die vom 12. April bis zum 29. Mai zu erleben ist, dem Thema Haus. Mit ihren künstlerischen Herangehensweisen verweisen sie auf ganz unterschiedliche Facetten des Hauses als zu bearbeitendem Raum. Für die Galerie setzen die beiden Berliner Künstler eigenes eine raumgreifende Haus-Installation um.
Die Auseinandersetzung mit Linie, Fläche, Licht und Raum am Beispiel des Bauhaus Denkmals Bundesschule und anderer Bauhausarchitekturen steht im Mittelpunkt einer Zusammenschau von Carola Bark und Gerd Pilz. Diese Ausstellung läuft vom 7. Juni bis zum 26. Juli und stellt 3D-Architekturfotografie von Pilz neben eine großformatige Wandarbeit auf der Grundlage architektonischer Bauhaus-Elemente von Carola Bark. Anfang August schließen sich 14 junge internationale Künstler, Studierende der Bauhaus-Universität Weimar, mit einer Gruppenausstellung an.
Einen zeitgenössischen Diskurs über die Stofflichkeit des Bauhauses eröffnen Andrea Milde und Roland Schefferski ab dem 27. September mit ihrer Exposition. Den Bauhaus-Reigen in der Galerie beschließt ab 29. November bis 17. Januar 2020 die Blumbergerin Christa Jeitner, deren Kunst im Dialog mit weitestgehend unbekannten Werken aus dem Nachlass des Bauhaus-Künstlers Martin Jahn (1898–1981) präsentiert werden soll.
Für die Umsetzung des Jahresprogramms 2019 stellt die Stadt Bernau aus ihrem Haushalt 41 652 Euro bereit. Dazu gaben die Stadtverordneten ihren Segen. Inhaltlich gab es keine Einwände zu dem Programm. Lediglich im Ausschuss für Bildung, Jugend, Kultur, Soziales und Sport brachten die Linken einen Antrag ein, ab 2019 wieder Puppentheater in das Programm der Galerie aufzunehmen.
Bis vor wenigen Jahren hatte die Galerie einmal im Monat einen Familiensonntag im Programm mit Puppentheatervorstellungen und Naschbuffet für die Kinder. Seit zwei Jahren gibt es allerdimgs kein Puppentheater mehr - ein Fehler, wie beispielsweise Dagmar Enkelmann, Fraktionschefin der Linken und mehrfache Großmutter, aus Erfahrung weiß. Wie sie monierten auch andere Stadtverordnete die Aufgabe des Puppentheaters, das immerhin auch Bernauer in die Galerie gezogen habe, die sonst eher weniger mit bildender Kunst zu tun gehabt hätten, erklärte im Kulturausschuss Christine Poppitz. Die Statistik der vergangenen Jahre gibt den Kritikern recht. Nach dem Rekordjahr 2013, in dem knapp 15 100 Besucher in der Galerie gezählt wurden, ging deren Zahl in den folgenden Jahren zurück. Im vergangenen Jahr lag sie bei 13 432. Und auch für 2018 wird kein besonderes Ergebnis erwartet. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres statteten gerade einmal 5022 Menschen der Galerie an der Bürgermeisterstraße einen Besuch ab.
So wollte denn eine Mehrheit im Bildungs- und Kulturausschuss durchsetzen, dass das Jahresausstellungsprogramm 2019 mit Puppentheater-Aufführungen einen weiteren Punkt erhält. Notfalls müsse eben eine Ausstellung gestrichen werden, hieß es in dem Gremium. Doch letztlich verzichteten die Linken in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung darauf, den Antrag einzubringen. Das Jahresprogramm der Galerie werde vom Förderkeis inhaltlich bestimmt. Einem Verein könne man keine Vorschriften machen, hieß es zur Begründung. Gleichwohl hoffen die Befürworter, dass der Verein den Wunsch nach Puppentheater in der Galerie nicht nur erhört, sondern so schnell wie möglich in seinen Planungen berücksichtigt.
Leserforum
Frischer Wind
Gerne würde ich an dieser Stelle etwas zu diesem Artikel sagen. Das Ausstellungsangebot, das hier im Artikel aufgeführt ist, finde ich beachtlich. Man merkt deutlich, das hier viel Energie auf die Programmgestaltung verwendet wird, auch wenn ich das Format der einfachen Aufzählung etwas unübersichtlich finde, nichtsdestotrotz hat sich die Autorin bemüht und hat so einige Perlen des Programms zum glänzen gebracht. Sehr schön! Etwas stutzig macht mich jedoch der zweite Teil des Artikels. Dieser kommt mir nicht sehr objektiv vor. Woher weiß denn Dagmar Enkelmann, dass das Streichen des Puppentheaters ein Fehler ist? Gibt es da Studien zu oder geht es hier darum, dass Frau Enkelmann traurig ist, dass ihre Enkel nicht mehr in der Galerie das Puppentheater besuchen können? Oder geht es um die zurückgehenden Besucherzahlen? Sind die tatsächlich ein Barometer für den Erfolg der Galerie Bernau? Da lege ich ans Herz, schlagen sie der jungen Leitung der Galerie doch vor, ein Mal im Jahr ein Heavy Metal Festival zu veranstalten. Da explodieren die Besucherzahlen mit Sicherheit! Oder vielleicht etwas ruhigeres? Tantra-Workshops vielleicht? Ich finde „Schuster, bleib bei deinen Leisten“ und hab Vertrauen! Ich hätte mir eine positivere Berichterstattung über die Galerie Bernau gewünscht! Positive Zeilen steigern eventuell ja auch die Besucherzahlen. Viele Grüße!
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