Unermütlich schiebt sich das lange Gestänge in den Boden. Vorne weg ein Bohrkopf mit 42 Zentimetern im Durchmesser. Gut 14 Meter tief soll der Löschwasserbrunnen direkt hinter der Schinkel-Kirche neu gebohrt werden, erzählen Michael Mettke und Niclas Schröter, beide Bauarbeiter der Lebuser Brunnenbau-Firma, im andauernden Ton der surrenden Maschinen. Ausgekleidet wird der Eingriff ins Erdreich mit reichlich Beton. Am Montag wollten sie das Endziel tief im Boden erreichen, ab heute werden die ersten Pump-Versuche stattfinden. „Bislang läuft alles nach Plan.“
Nötig wurde die Baumaßnahme durch einen Unfall, erzählt Tino Krebs, im Amt Neuhardenberg als Fachbereichsleiter Bürgerdienst auch zuständig für die Feuerwehren. Diese hatte gleich wenige Meter entfernt vom neuen Standort schon einen Löschwasserbrunnen zur Wasserentnahme, im Volksmund auch Hydrant genannt. „Doch da muss ein Auto gegen gefahren sein, da war nichts mehr zu reparieren.“ Letzte Woche habe das Amt Neuhardenberg als Träger des Brandschutzes vom Vorfall erfahren, der am 1. Februar passiert sein muss. Nun hoffe man auf Kostenübernahme durch die Versicherung des noch unbekannten und gesuchten Unfallfahrers, erklärt Krebs. Da die Lebuser Techniker gerade einen Löschwasserbrunnen in Neudorf bohrte, habe man die Fachleute gleich noch zur Kirche beordert, die Chance genutzt. „Schließlich ist die Löschwasserversorgung im Ort ja immer knapp“, so Krebs. Ein weiterer Löschwasserbrunnen für 10 000 bis 15 000 Euro soll 2019 noch in Gusow enstehen, weil der alte versandet ist, ebenso einen neuen in der Gemeinde Märkische Höhe. Dort sei aufgrund der bergigen Voraussetzungen allerdings viel tiefer zu bohren. Krebs schätzt die Kosten für diese Bohrung auf sogar 30 000 bis 40 000 Euro.
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