Die Innensanierung hatte die städtische Wohnungsbaugesellschaft 2017 erledigt – wichtiger Wohnraum in dem vor 1990 als Altersheim genutzten und nicht eben ansehnlichen zweistöckigen Bau. "Jetzt sind Fassade und Dach an der Reihe", erläutert Frank Ruppersberger, Geschäftsführer der mit der Verwaltung städtischer Gebäude beauftragten GeHUS mbH.
Eine und noch eine Ecke weiter, an der Kirchgasse 1 und der Kirchstraße 3, sind weitere Kollegen beauftragter Baufirmen am Arbeiten. Die Immobilien gehören zu den wenigen Objekten im historisch geprägten Stadtkern, an denen nach der Wende noch keine deutlich sichtbaren Sanierungsspuren erkennbar waren.
Nach mehrjährigen Gesprächen und Verhandlungen mit einer internationalen Erbengemeinschaft seien die städtischen Kaufbemühungen letztlich erfolgreich gewesen, berichtet Ruppersberger. An dem mittleren Gebäude, das innen ebenfalls fertig gestellt ist, konnten die Gerüste bereits abgebaut werden – neue Fenster, wetterfest verkleidete Dachgauben, heller Putz bestimmen das Bild der Fassade.
Nur der Sockel harrt noch der Fertigstellung. "Weil wir dazu auch an den Bürgersteig müssen, warten wir, bis wir nebenan auch so weit sind", erläutert der GeHUS-Geschäftsführer. Es kommt preisgünstiger, wenn diese Arbeiten in einem Zuge erledigt werden. Denn mit dem dritten Objekt, der Kirchstraße 3, hat die Wohnungsbaugesellschaft eine deutlich kostenintensivere Maßnahme in Bau. Dort handelt es sich um eine Komplettsanierung. Ofenheizung ist danach endlich passé und auch Bausünden aus DDR-Zeit verschwinden. Denn in konstruktiven Gesprächen mit Denkmalschutzbehörden und abgestimmt auf die Sanierungssatzung der Stadt wurden dem Gebäude anstelle der zuvor eingebauten Flächen- nun Sprossenfenster verpasst.
3-Raum-Wohnung unterm Dach
Was am aufwendigsten ist, zeigt Johannes Schaff, gemeinsam mit Jürgen Dorn betreuender GeHUS-Bauingenieur. Während die vier Ein-Raum-Wohnungen in den zwei unteren Etagen räumlich nicht verändert werden, entsteht aus den zwei Wohnungen unter dem Dach eine einzige geräumige Drei-Raum Wohnung. Auch das zugemauerte Rundfenster am Giebel soll reaktiviert werden.
Dass dafür Bedarf ist, wissen die beiden. "Schon, wenn die Leute sehen, dass wir bauen, kommen sofort Nachfragen", sagt Ruppersberger und verweist auf den März 2020 als Beginn der Neuvermietung. Zuvor hatte in dem Gebäude längst keiner mehr gewohnt. "Sechs und fünf und 15", wird gerechnet. "Insgesamt haben wir damit 26 städtische Wohnungen in diesem Quartier bearbeitet – bezahlbarer Wohnraum."
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