Motor und Batterien verbunden, zack, schon drehte sich der kleine Roboter und malte Kreise aufs Papier. An großen Tischen saßen die zukünftigen Düsentriebs und löteten Schlüsselanhänger als ihre ersten Schritte in der Welt der Elektronik. Und zwischen allem als Hans Hans-Dampf-in-allen-Gassen Daniel Domscheit-Berg, Motor und Initiator des Projekts Verstehbahnhof, das am Wochenende offiziell in Betrieb ging. „Wir möchten neugierig auf die Zukunft machen, einen selbstbestimmten Umgang mit Technologien vermitteln und junge Menschen dazu befähigen, die digitale Gesellschaft nach ihren Vorstellungen mitzugestalten“ heißt es dazu im Flyer. Dabei soll der Spaß an dem Entdecken, dem Lernen und dem Verstehen im Vordergrund stehen. „Wir wollen kreative Geister wecken“, sagt Domscheit-Berg, „und das unabhängig vom Geldbeutel, vom Geschlecht oder sozialem Hintergrund“.
Weiter ging es mit dem Programmieren von Computern für die, die davon noch überhaupt keine Ahnung hatten, und die gute alte Fischer-Technik kam auch zum Einsatz. Mit ihrer Hilfe wurden die Vorgänge automatisiert.
Erstaunlich groß war im Verstehbahnhof die Anzahl junger Mädchen, die an dem 3D-Drucker saßen oder mit dem heißen Lötkolben die Drähte miteinander verbanden. „In dem jungen Alter haben Mädchen keine Berührungsängste mit der Technik“, begründet Anke Domscheit-Berg den weiblichen Forscherdrang, „zum ,Girl‘s Day’ ist es dann schon zu spät“.
Hinter dem neuen Verstehbahnhof steht der Fürstenberger Verein „havellab“, der es sich laut seiner Satzung zur Aufgabe macht, Veranstaltungen und Projekte speziell für Kinder und Jugendliche durchzuführen und dabei Wissenschaft und Forschung zu fördern.
Und weitere Ideen warten im Verstehbahnhof schon auf ihre Abfahrt, so ist in der ehemaligen Bahnhofsgaststätte ein Café geplant, das die Reisenden täglich mit frischen Brötchen und Kaffee versorgen will, das für Touristen und Berliner Fahrräder im Verleih anbietet. Hinter der Tapete hat der Denkmalschutz auf einer Wand Zeichnungen entdeckt, die mit bloßen Augen schwer zu erkennen sind, aber sichtbar erhalten bleiben sollen. Weiterhin ist ein Begegnungszentrum geplant.
Für die zukünftigen Daniels Düsentriebs endete der ereignisreiche Tag mit einer U18-Party, an die sich eine Jazz-Party anschloss.
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