Die Tat liegt schon ein Jahr zurück. Da wollte der Beschuldigte am 30. Oktober gegen 14Uhr in der Hennigsdorfer Hradeker Straße in einem Tabakwaren- und Zeitschriftenladen mit einer gefälschten 50-Euro-Note bezahlen. Das Verkaufspersonal bemerkte aber den falschen Schein und rief die Polizei hinzu. Laut seinen ersten Angaben gegenüber den eingesetzten Streifenbeamten hatte der Beschuldigte die Note direkt vom Sparkassenautomaten in Hennigsdorf. Allerdings änderte der damals 27-Jährige später seine Aussage und gab an, den Schein im Freien hinter der Sparkasse in Hennigsdorf gefunden zu haben und bemerkt, dass er anders als die üblichen 50-Euro-Noten aussah. Auf die Idee, es mit Falschgeld zu tun gehabt zu haben, sei der Beschuldigte nach eigenen Angaben nicht gekommen. Er habe sich gefreut, 50 Euro gefunden zu haben, und beschlossen, sich von dem unerwarteten Fund Tabak zu kaufen, den er sich sonst nicht hätte leisten können.Der Richter, so die Polizei, verurteilte den 27-Jährigen trotz aller Ausreden, "da bedingter Vorsatz in Bezug auf das Inverkehrbringen von Falschgeld bejaht wurde", so Toralf Reinhardt.Wäre der bedingte Vorsatz übrigens verneint worden, hätte der Richter den Beschuldigten wegen Unterschlagung des vermeintlich echten Geldes zur gleichen Strafe verurteilt.
Die Falschgeldkriminalität bewege sich in der Polizeidirektion (PD) Nord insgesamt auf einem stabilen Niveau, heißt es aus Neuruppin. Nach einem im Jahr 2016 registrierten starken Anstieg, der mutmaßlich auch auf das Umstellen mehrerer Geld-Schein-Arten auf neue Ausgaben und damit den Drang, "alte" Fälschungen noch loszuwerden, in Verbindung gebracht wird, sind die Zahlen in diesem Jahr in etwa wieder auf dem Niveau von 2015 angekommen.
Inverkehrbringen von Falschgeld 2015 in Oberhavel: 84, Gesamt PD Nord: 153. 2016 gab es im Kreis 130Fälle. Gesamt PD Nord: 262. Bis Ende November wurden in der Direktion knapp 140 Fälle registriert.
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