„Es geht nicht darum, das eine gegen das andere auszuspielen“, hatte Grünen-Fraktionschefin Petra Röthke-Habeck dafür geworben, den SPD-Antrag zum Radturm um eine Alternative zu erweitern. Die Verwaltung sollte beide Varianten prüfen. Doch außer den Grünen sprach sich nur das Bürgerbündnis dafür aus.
Besonders heftiger Widerstand kam von der SPD. Fraktionschef Udo Buchholz argumentierte, dass am Bahnhof kein Platz für ein Rad-Parkhaus sei. Er sei weder bereit, sich auf ewige Verhandlungen mit der Deutschen Bahn einzulassen – ihr gehören die Flächen am Bahndamm –, noch Bäume oder eine Straße dafür zu opfern. Mit Blick auf das Fahrrad-Parkhaus am Oranienburger Bahnhof sprach Buchholz von einem Gebäude aus „reinem Beton“ in Ausmaßen, für die es in Hennigsdorf keinen Platz gebe. Die SPD unterbreitete aber auch keinen Vorschlag, wo ihr Parkturm installiert werden könnte. Auch Ursel Degner (Linke) sprach von „einem hässlichen Monster“, das inder Kreisstadt gebaut worden sei.
Röthke-Habeck argumentierte, dass ein automatisch betriebener Fahrradturm die Gefahr berge, dass die Technik ausfällt. In solch einem Fall kann nicht nur kein Fahrrad in den Fahrstuhl gestellt, sondern auch keines mehr entnommen werden. Sie argumentierte auch damit, dass viele Radler solch einen Turm gar nicht nutzen könnten: „Wir haben uns solche Varianten angeschaut. Lastenfahrräder oder möglicherweise solche mit Kindersitz könnten nicht abgegeben werden.“ Fahrradtaschen, -körbe und -kindersitze müssten vor dem Einstellen entfernt werden. Außerdem könnte es in Stoßzeiten zu Wartezeiten kommen. Die automatische Abgabe eines Rades dauere 20 Sekunden.
Die Abgeordneten stimmten schließlich dafür, einen Rad-turm errichten zu lassen. Buchholz möchte schon 2020 dort Räder hineinschieben können.
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