Ein Alleingang Berlins mit einem verbilligten Jahresticket von 365 Euro ist eine Gefahr für den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg. Die Spitzenkandidatin der Grünen im Landtagswahlkampf, Ursula Nonnemacher, sieht die entsprechende Idee der Regierungen Bürgermeisters von Berlin, Michael Müller (SPD), als kontraproduktiv an.
"Müller ist für die Freunde des öffentlichen Nahverkehrs wenig hilfreich", sagte sie. Mit dem Alleingang drohe der Berliner Regierungschef, den gemeinsamen Verkehrsverbund zu sprengen. Die Situation sei durch unabgestimmte Tarifänderungen Berlins ohnehin angespannt.
Erst müsse man massiv in den Ausbau des Nahverkehrs investieren, die Taktzeiten verkürzen, das Busangebot ausbauen und stillgelegte Strecken reaktivieren. Erst danach könne man über eine Reduzierung des Abo-Preises reden, warnte Nonnemacher.
Die Grünen wollen auf einem kleinen Parteitag am 10. August in Potsdam ihre Strategie für die heiße Wahlkampfphase festlegen. Dazu gehört auch die Frage, ob sie einen Ministerpräsidentenkandidaten ausrufen. Das werde jedoch nur erfolgen, wenn die Partei mit den anderen Konkurrenten auf Augenhöhe liege, sagte Nonnemacher. Sollten die Umfragewerte sinken, werde man darauf verzichten, um nicht den Eindruck von Übermut zu erwecken, so die Politikerin aus Falkensee.
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