Es ist eine kleine Erfolgsgeschichte ein bisschen abseits all der großen Erfolgsgeschichten im Sport. „Grund zum Feiern jedenfalls gibt es viele“, findet Damian Hartmann als einer der fünf Organisatoren. Besonders die weiblichen Ringerinnen des RSV Hansa 90 haben im vergangenen Jahr viele internationale Medaillen abgeräumt, darunter Eyleen Sewina, Debora Lawnitzak und Serena Bölke. Mitfeiern konnten trotz allem nicht alle der Leistungssportler. Zwar ist die Regionalliga-Saison der Ringer bereits beendet, dafür ist jetzt Hochzeit für nationale und internationale Wettkämpfe, verbunden mit einigen Trainingslagern. In einem solchen – auf Kuba – hält sich neben Sportlern des hiesigen Bundesleistungszentrum auch Ringer-Bundestrainer Maik Bullmann auf. Er sei sonst wie andere Spitzensportler ebenfalls auf dem Ball dabei, berichtet Damian Hartmann.
Der Stimmung tat das keinen Abbruch. Nach einem erstklassigen Buffet eroberten die Sportler sogleich die Tanzfläche und hatten großen Spaß an einer Travestie-Einlage. Auch Frankfurts Olympiahoffnung Erik Weiß feierte mit, allerdings mit etwas angezogener Handbremse. Das Jahr 2019 wird schließlich ein ganz entscheidendes für ihn. Entweder er oder der Ausnahmeringer Frank Stäbler qualifizieren sich für die Olympischen Spiele im nächsten Jahr. Erik Weiß jedenfalls will die Chance nutzen – unterstützt von Freundin und Herrmann-Weingärtner-Preisträgerin 2018, Francy Rädelt, mit der er sich auf dem Ball präsentierte. Auch sie ist Ringerin, was auf gegenseitiges Verständnis schließen lässt. „Manchmal ist die Zeit miteinander sehr begrenzt, etwa dann, wenn der eine gerade aus dem Trainingslager kommt und der andere gleich wieder ins Trainingslager fährt“, so der sympathische Sportler.
Mit Alexander Wolf feierte auch einer der aktivsten Sportsponsoren der Oderstadt mit. „Das Ringen unterstütze ich schon seit über zwanzig Jahren, seit zwei Jahren allerdings noch intensiver“, erklärt er. Den Ringern greift auch jemand unter die Arme, den man eher im Fußball verortet. Fred Garling, Urgestein des 1. FC Frankfurt, ist ebenfalls Sponsor. „Hier wird tolle Arbeit geleistet“, findet der Kicker, der oft bei den Regionalliga-Kämpfen zuschaut. Auch er freut sich über die Erfolge des vergangenen Jahres. Ebenso wie die zwei Nachwuchstrainer René Bohn und Ingolf Schöllner. Beide geben ihr Wissen über den Mattensport in Arbeitsgemeinschaften an Schulen in Frankfurt und Dolgelin bei Seelow weiter. „Das Interesse von Eltern und Schülern ist in jedem Fall sehr groß“, freuen sie sich. Der ehemalige aktive Ringer Schöllner trainiert mit Heiko Riedel die Kinder in Dolgelin. Sie brauchen dringend eine neue Ringermatte und sammeln Geld dafür, denn eine Matte kostet bis zu 3000 Euro. Wer helfen will, kann sich gern bei Ingolf Schöllner unter 0179 6171392 melden.
Hoffnung hegen auch Fabian Jänicke und Marc Wentzke vom Organisationsteam des Balls. Vielleicht, so ihre Intension, gelingt es im nächsten Jahr, noch mehr Menschen als diesmal gut 200 auf den Ringerball zu locken. Dann ist ein Umzug in eine größere Feierstätte geplant. Bis dahin gibt es noch viele sportliche Herausforderungen zu bewältigen, so im März die Deutschen Meisterschaften der Junioren sowie Jugend. Das gemeinsam geschmetterte Ringerlied auf dem Ball könnte dafür ein guter Auftakt sein.
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