Einige Schulen haben Whiteboards (also digitale Tafeln), andere warten noch darauf. Hier gibt es Computerkabinette, andernorts nicht mal einen Internetanschluss. Einige Bildungseinrichtungen auf dem Lande kämpfen gar noch mit Problemen bei einer vernünftigen Mobilfunkverbindung. Ein Teil der weiterführenden Schulen verfügt über freies WLAN. Von einer Grundausstattung an Laptops für Lehrer und Schüler ist man aber vielerorts noch weit entfernt. Doch die Entwicklung macht nicht Halt. Digitale Lernprogramme greifen immer weiter um sich. Verlage stellen sich darauf ein. Die Nutzung moderner Medien fließt in die Lehrpläne ein.
Nach Ansicht von Landrätin Karina Dörk ist es notwendig, einen einheitlichen Standard für eine qualitativ hochwertige technische Grundausstattung der Schulen in der Uckermark festzulegen. Den gibt es bisher nicht, weil die Zuständigkeiten teilweise beim Land, beim Kreis oder den einzelnen Kommunen liegen. Jeder macht etwas. Die Unterschiede sind daher enorm.
Bei den kreisangehörigen weiterführenden Schulen herrscht ein Vorsprung, denn der Landkreis hat in den vergangenen Jahren stückweise viel Geld investiert. Um auch Grundschulen und anderen Bildungseinrichtungen den Sprung in die digitale Welt zu ermöglichen, gibt es außerdem seit 2015 ein Bildungsprogramm mit jährlich rund100 000 Euro. Etwa die Hälfte davon steht für die Anschaffung von Smartboards, leistungsstarkem WLAN und digitaler Ausstattung aller Art zur Verfügung. Doch darauf herrscht ein solcher Ansturm, dass der Topf schnell leer ist.
Die Anträge von Schulträgern übertreffen das Budget regelmäßig um das Doppelte bis Dreifache. Schon für 2019 liegen Anträge über 96 000 Euro vor. „Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen ist auch mittel- bis langfristig nicht absehbar, dass dem bestehenden digitalen Modernisierungsrückstau in den Schulen nachgekommen werden kann“, antwortet Karina Dörk auf eine Kreistags-Anfrage des SPD-Fraktionsvorsitzenden Frank Bretsch. „Wir werden uns als Landkreis jedoch dafür einsetzen, dass der Wandel zu einer zeitgemäßen Bildung konsequenter und umfassender angepackt wird, um die Schüler fit für die Herausforderungen einer digitalisierten Welt zu machen.“
Dazu müsste zunächst die kreisliche Bildungsförderung mehr Geld erhalten. Mindestens das Doppelte wäre notwendig, um der Antragsflut Herr zu werden. Denn auch die Gelder für die außerschulische Lernförderung reichen nicht. Jedes Jahr gehen etliche Eltern und Schüler leer aus. Bislang liegt aber noch kein Beschlussvorschlag im Kreistag vor.
Der Kreis will einen Mustermedienplan entwerfen, um Schulen zu unterstützen und zu beraten. Der soll das pädagogische Konzept, den Bedarf der Ausstattung und der Lehrerfortbildung umreißen. Wann alle Uckermark-Schulen den Sprung ins digitale Zeitalter geschafft haben, vermag die Landrätin aufgrund der verschiedenen Zuständigkeiten und des bislang fehlenden Standards nicht zu sagen.
Leserforum
Zufall?
Ist es Zufall oder unglücklich beschrieben das ausgerechnet Frank Bereitschaft diese Anfrage so gestellt hat? Ein Schuldirektor mit dickem SPD Parteibuch der Fraktion die jahrelang im Kreis die Herrschaft hat und über die Achse Platzeck und jetzt Woitke ständig beste Kontakte nach Potsdam hält! Man hört nur noch von vollen Kassen überall und zwischen den Zeilen muss man dann sowas lesen. Dann hätte man vielleicht die Kreisumlage später senken sollen und so ohne schlechtes Gewissen in unsere Zukunft wie es immer angepriesen wird investieren müssen!
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