Jeden Tag gehen die Menschen an ihnen vorbei, gehören die meisten der Denkmäler doch in das alltägliche Stadtbild. Der Tag des Denkmals steht am 10. September wieder an, und auch Angermünde werden viele Tore geöffnet, um Leuten einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren. Doch was wird alles angeboten?
„Das Besondere an Denkmälern in Angermünde ist, dass wir zum einen im historischen Stadtkern ein gesamtheitliches Ensemble haben, welches zugleich aber auch in seine einzelnen Denkmäler unterteilt werden kann.“ Ralf Gebuhr, Leiter des Museums Angermünde, freut sich über den aufkommenden Tag des Denkmals. Auch das Haus Uckermark, in dem sich das Museum befindet, wird für den Tag seine Türen öffnen und einen ganz besonderen Blick hinter die Kulissen erlauben.

Haus Uckermark mit Museum geöffnet

Dabei ist das Haus Uckermark selbst ein Denkmal innerhalb der Kernstadt von Angermünde. Erbaut nach dem Dreißigjährigen Krieg, waren die Adressen Hoher Steinweg 17 und 18 bereits Restaurant und Bürgerhaus, aber auch Hotel und Kinosaal. „Der Calvinismus hat den Bau des Hauses stark beeinflusst“, erklärt Gebuhr. Zuletzt wurde das Haus nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten 2020 wiedereröffnet. Heute befindet sich die Touristeninformation sowie das Museum Angermünde in den vier Wänden, aber das ist noch nicht alles.
„Im Museum wird meine Kollegin Katrin Harth das Depot des Museums öffnen.“ Das Depot eines Museums ist eigentlich nicht für die Öffentlichkeit geöffnet, da dort empfindliche Gegenstände lagern, die nicht in der aktiven Ausstellung des Museums zu finden sind. Gebuhr selbst wird eine Führung durch ein weiteres Denkmal in Angermünde leiten: „Der Eiskeller unter dem Stadttor wird ebenfalls für Führungen geöffnet sein. Das ist ebenfalls ein einzigartiger Anblick.“

Eiskeller ansonsten geschlossen

Der Eiskeller ist ansonsten nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Auf eines weist Gebuhr jedoch hin: „Wer an der Führung im Eiskeller teilnehmen möchte, sollte eine Taschenlampe mitbringen. Dort unten gibt es keine Lichter.“ Der Eiskeller ist jedoch nicht das einzige Besondere: das Stadttor, welches darübersteht, ist wahrscheinlich das älteste erhaltene Stadttor in Brandenburg. Die Räume darunter wurden durch den Eiskeller nachgenutzt und sind ein gutes Beispiel für die Nutzung alter Bausubstanz.
Auch der Turm in Stolpe wird für Besucher geöffnet sein, Gebuhr führt ebenfalls eine Tour durch den Turm. „Der Turm wurde um 1200 errichtet, genauer kann man es nicht beziffern.“ Dazu sehe man von außen nur zwei Drittel des Turms; der Rest sei unter der Erde. Um den Turm herum wurde ein Hügel aufgelegt, sodass der Rest nur von innen zu besichtigen sei. Ab 15 Uhr findet die Führung mit Gebuhr statt, Treffpunkt ist vor dem Turm. Der Eintritt ist frei.

Mälzerei in Angermünde einzigartig

Auch andere Denkmäler in Angermünde wie die alte Mälzerei wird am 10. September für Besucher offenstehen. Diese wurde um 1900 auf dem Platz errichtet, wo im Mittelalter noch die Burg von Angermünde stand. Da sie bis jetzt gut erhalten geblieben ist, ist die alte Mälzerei ein Ansichtspunkt für die frührere Industriekultur in Brandenburg. „Die Erhaltung der Einbauten ist in dieser Form einzigartig“, erklärt Gebuhr. Die ursprüngliche Ausstattung befinde sich noch in den Räumen, dazu wurde das Objekt 2016 und 2017 so restauriert, dass die Darre auch von innen besichtigt werden kann.
Zudem sind der Pulverturm sowie der alte Friedhof Angermünde für Besucher geöffnet. Auf dem alten Friedhof wird zudem das alte Moschel-Mausoleum seine Tore öffnen. Aber auch in den Ortsteilen rund um die Kernstadt gibt es verschiedene Denkmäler, die für Interessierte zu besichtigen sind: in Gramzow sind das Eisenbahnmuseum sowie der Speicher mit Führungen geöffnet, in Greiffenberg zeigt die Mühle ihren Betrieb, und in Vierraden ist das Tabakmuseum offen. Zudem gibt es auch einige Denkmäler in Schwedt, die für Besucher offenstehen werden, so unter anderem das Gelände des ehemaligen Militärgefängnisses.
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