Die sind an Isabell Hiekel gerichtet, Landtagsabgeordnete der Grünen, die auf ihrer Sommertour durch die Nationalen Naturlandschaften Brandenburgs auch den Grumsin, Brandenburgs einziges Unseco-Weltnaturerbe besuchte.
Parkplatz und Infopunkt für den Grumsin
Auch Angermündes Bürgermeister Frederik Bewer und der Leiter des Biosphärenreservates Schorheide-Chorin, Martin Flade, nutzen den Besuch, um ihre Forderungen an die neu aufgestellte Landesregierung mit einem grünen Umweltminister zu bekräftigen. Die Stadt und der Ortsteil Altkünkendorf haben in den vergangenen Jahren bei der Schaffung einer touristischen Infrastruktur deutlich vorgelegt, betonte Bewer. So wurde ein Parkplatz und im Dorfgemeinschaftshaus ein Infopunkt für den Grumsin geschaffen und ehrenamtlich vom Heimat- und Kulturverein betrieben. Dem Engagement des vorherigen Ortsvorstehers Hans-Jürgen Bewer sei es zu verdanken, dass ein großer Kreis Ehrenamtlicher dafür gefunden wurde. Endlich konnten nun zwei geförderte Personalstellen, eine über die Stadt, eine über das Jobcenter, geschaffen werden, die den Infopunkt wochentags besetzen. An Wochenenden und Feiertagen, wo der größte Besucheransturm herrscht, bleibt es weiter im Ehrenamt des Vereins. "So ein Welterbe kann nicht einer Stadt und einem kleinen Dorf überlassen werden, es ist der Bedeutung dieses internationalen Schutzgebietes angemessen, dass sich auch das Land dazu verpflichtet", findet Bewer.
Auch Martin Flade drückt den Finger in die Wunde: "Wir haben seit der Anerkennung des Grumsin als Unesco-Weltnaturerbe eine lange Liste an Aufgaben zu erfüllen, vom Management, über Betreuung, Wegeleitsysteme bis zur Umstellung angrenzender Landwirtschafts-flächen auf Öko", sagt Flade und betont, dass das Biosphärenreservat dafür weder zusätzliche Mittel noch Personal bekommt. Im Gegensatz zu den anderen vier deutschen Welterbestätten, die alle Nationalparks sind und damit deutlich besser finanziell und personell ausgestattet sind. Von den Zusagen des Landes, für den Grumsin vier zusätzliche Naturwächter, einen Förster und eine extra Verwaltungsstelle einzurichten sowie Landschaftsführer auszubilden, sei bis auf die Landschaftsführer bis heute keine umgesetzt.
Naturwacht bekommt zwei zusätzliche Stellen für Ranger
Aufgrund der Touristenströme und massive Beschwerden privater Waldbesitzer, sei die Naturwacht an allen Wochenenden und Feiertagen mit zwei Rangern im Grumsin präsent. Doch diese massive Präsenz gehe zu Lasten anderer Gebiete im Biosphärenreservat, so Flade. Jetzt gibt es einen ersten Lichtblick. Das Umweltministerium stellt Mittel für zwei zusätzliche Rangerstellen für den Grumsin bereit.
Landtagsabgeordnete Isabell Hiekel teilt die Sicht der Akteure vor Ort: "Hier ist etwas Herausragendes geschaffen worden, das von internationaler Bedeutung ist, damit kann man die Kommune nicht allein lassen. Das Land ist in der Pflicht, endlich gleichzuziehen und muss das im Koalitionsvertrag verankern", sagt die Grünenpolitikerin. "Ich werde nicht locker lassen!"