Mit stehenden Ovationen und Bravo-Rufen feierte das Publikum das traditionelle Konzert „Schlussakkord“ zum Abschluss des Schuljahres der Uckermärkischen Musik- und Kunstschule „Friedrich Wilhelm von Redern“ Angermünde in der Marienkirche. Mit auf der Bühne standen Schüler der Musikschule „Tadeusz Szeligowski“ Szczecin, die gemeinsam ein großes deutsch-polnisches Orchester bildeten. Chöre, Streichorchester, Flötenensemble, Blechbläser, Percussion-, Violinen- und Akkordeonschüler entzündeten ein fulminantes musikalisches Feuerwerk, das die ganze Klaviatur der Gefühle spielte, die Musik auszudrücken vermag: von begeistertem Jubel bis Gänsehaut.

Musik ist die Sprache, die verbindet

Und es zeigte, was junge Menschen leisten können, wenn man ihnen den Weg weist, sie fördert und ihnen vertraut. Berührungsängste oder Sprachbarrieren gibt es nicht. Die Musik verbindet über Grenzen hinweg. Die jungen Musiker verschmelzen förmlich musikalisch zu einem Ganzen, als würden sie tagtäglich gemeinsam musizieren. Tatsächlich probten sie für das anspruchsvolle Konzertprogramm aber nur knapp eine Woche lang gemeinsam, auch wenn beide Musikschulen schon seit 13 Jahren eine enge und lebendige Partnerschaft verbindet, die längst zu persönlichen Freundschaften bis in die Familien hineinwächst.

Partnerschaft zwischen Angermünde und Stettin seit 13 Jahren

Zu dieser gelebten Partnerschaft gehören regelmäßige gegenseitige Besuche und Jugendaustausche in Deutschland und Polen und übrigens sogar bis nach Frankreich, wohin die Angermünder Musik- und Kunstschule ebenfalls partnerschaftliche Verbindungen hat. Sie ist längst international unterwegs und öffnet dadurch jungen Menschen neue Horizonte. Völkerverständigung durch gemeinsame Musik.
Im Juni 2023 trafen sich die Musikschüler aus Angermünde und Stettin in der internationalen Jugendbegegnungsstätte Kulice/Polen zu mehrtägigen gemeinsamen Proben und vor allem zum Kennenlernen, auch der gemeinsamen Geschichte, und zum Austausch. Nicht zum ersten Mal.

Begegnung der Musikschulen in Kulice

Diese Begegnungen schweißen zusammen. Freundschaften entstehen, die über die Projekte hinausgehen. „Die Kinder kennen sich mittlerweile gut und freuen sich auf jede Begegnung. Und auch neue, jüngere Schüler wachsen so ganz selbstverständlich in diese deutsch-polnische Musikfamilie hinein, in der es keine Grenzen mehr gibt“, sagt Dorothea Janowski, Direktorin der Uckermärkischen Musik- und Kunstschule Angermünde und Initiatorin der Projekte. Über den regelmäßigen deutsch-polnischen Jugendaustausch hinaus gastiert die Angermünder Musikschule zu Konzerten in Polen, nimmt dort sogar an Wettbewerben teil.

Internationaler Austausch tut der Stadt Angermünde gut

Umgekehrt ist die Musikschule aus Stettin längst ein vertrauter Gast in Angermünde. Auch der Stadt tut das gut. Denn die Musikschulen bereichern das kulturelle Leben in Angermünde und machen Angebote für Familien.
Bürgermeister Frederik Bewer kam selbst mit Familie ins Konzert und begrüßte persönlich die Musiker und das Publikum in der Marienkirche als „großen Gewinn“ für die Stadt. Die polnischen Gäste wurden von der Kirchengemeinde St. Marien in Angermünde aufgenommen, vom Trägerverein Musikfreunde Angermünde betreut und bewirtet und erlebten Gastfreundschaft.

Belebendes Angebot für den Tourismus

Sie kommen gern wieder und beleben den Tourismus. Und umgekehrt. Stettin als nächstgelegene Metropole neben Berlin wird für Angermünder interessanter, bekannter, vertrauter. Grenzen verschwinden. Und so saßen beim gemeinsamen Konzert in der vollen Marienkirche Familien aus Polen und Deutschland, aus Stettin und Angermünde nebeneinander und ließen sich von der verbindenden Musik mitreißen, Gespräche im Anschluss inklusive. Das Konzertprogramm unter der Gesamtleitung der Angermünder Musikschulleiterin Dorothea Janowski ist ebenso ein Gemeinschaftswerk zwischen Dorothea Jannowski, ihrem Lehrerteam und den Kollegen der Musikschule Stettin mit dem Orchesterleiter Piotr Sawrymowicz.

Musikauswahl riss das Publikum mit

Die Auswahl der Stücke, die eigenen Arrangements, die Moderation und auch spontane Improvisationen schafften eine Stimmung, die wohl jeden im Publikum ansprach und mitriss und Musik zu einer gemeinsamen Sprache, zu einem gemeinsamen großen Gefühl machte.
Dafür sorgten die Blechbläser von Brass Mix und das Violinen-Ensemble der Uckermärkischen Musik- und Kunstschule Angermünde ebenso, wie das Streichorchester aus Stettin mit der kraftvollen Filmmusik aus „Fluch der Karibik“, Taize-Gesang der Angermünder Chöre, in die sich polnische Schüler mischten, irischer Folk mit Angermünder Flöte und polnischer Geige, Lieder aus Israel zum Mitsingen fürs Publikum, wie Hava Nagila oder Hevenu Shalom.

Finale mit Gänsehaut

Als großes emotionales Finale mit allen Musikern und Zuschauern wurde die Hymne „Conquest of paradise“ von Vangelis gesungen, interpretiert von den Chören und Instrumentalensembles der Uckermärkischen Musik- und Kunstschule Angermünde, dem Streichorchester der Musikschule Stettin und ergänzt vom Publikum. Ein fulminantes, musikalisches Finale, das für Gänsehaut und Zugabe sorgte. Und für Lust auf mehr.
Die Musikschulen gehen jetzt in die Ferien. Doch die nächsten gemeinsamen Projekte sind längst in Planung, Förderung und Sponsoring vorausgesetzt.

Stadt Angermünde fördert die Musikschule unbefristet

Die Stadtverordneten von Angermünde haben ihrer Vereinsmusikschule eine unbefristete Förderung gewährt. Das sichert ihre Zukunft. Aktuell hat die UMKS 454 Schüler, so viel wie noch nie in ihrer 19-jährigen Geschichte. Sie beschäftigt 22 Lehrer, ein Drittel davon fest angestellt. Auch das ist ein Novum und Garant für Konstanz und Qualität. Und weil die Musikschule so international unterwegs ist, sei angemerkt, dass auch Lehrer aus Polen und den USA hier unterrichten. Im 20. Jahr der Uckermärkischen Musik- und Kunstschule gibt es viele spannende Projekte und Angebote, die den Horizont der uckermärkischen Provinz erweitern. Anmeldungen fürs neue Schuljahr sind möglich.
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