Vor einigen Tagen war H. K. noch ein „gesunder“ Mann. Er hatte ein bisschen Husten, irgendwie fühlte er sich nicht ganz wohl, aber das wird schon, dachte er. Dann schickte ihn sein Hausarzt zum Röntgen und dann ging alles sehr schnell. H.K. hat Lungenkrebs. Zeitnah bekommt er seine erste Therapie, aber die Ärzte geben ihm eine gute Chance, weil alles so schnell entdeckt und behandelt wurde.
Krebs ist nach Herz-Kreislauferkrankungen die häufigste Todesursache in der Bundesrepublik. Brustkrebs ist die häufigste Tumorerkrankung überhaupt und die Mehrzahl der Patientinnen kann geheilt werden. Lungenkrebs kann heute – auch wenn man ihn nicht immer heilen kann – häufig für lange Zeit, zum Teil für Jahre gebremst werden. Die Fortschritte sind groß, doch wie wird es weitergehen? Kommen diese Fortschritte in Zukunft noch bei allen Patienten an oder muss man dazu in die Großstadt fahren? Viele in der Uckermark haben manchmal das Gefühl, dass man bald woanders besser versorgt wird als hier, nach dem Motto, der Prophet gilt nichts im eigenen Land. Aber dem ist nicht so.
Asklepios Klinikum anerkanntes Tumorzentrum
Das Asklepios Klinikum Uckermark ist seit 2017 anerkanntes Tumorzentrum des Landes Brandenburg. Seit 4 Jahren hat es zusätzlich im Asklepios Konzern die Anerkennung als „Center of Excellence“, das einzige onkologische Exzellenz-Zentrum im Konzern außerhalb Hamburgs. Im letzten Jahr wurden hier fast 6000 Patienten ambulant behandelt, fast 4000 tagesklinisch oder stationär. „Wir haben das Gefühl, dass die Patienten mehr werden“, sagt Prof. Dr. Axel Matzdorff, Leiter des Tumorzentrums, „und unsere Patienten werden immer älter.“ Da ist es ganz wichtig, dass eine gute Versorgung vor Ort erreichbar ist. „Im Dezember war der große internationale Kongress für Bluterkrankungen, im Januar der Kongress für Krebs des Magen-Darm-Traktes und heute schon können wir unseren Patienten diese neuen Therapien anbieten. Da sind wir vielleicht schneller als manche Klinik in der Hauptstadt.“
Das kann natürlich nur gelingen, wenn alle eng zusammenarbeiten. Am Tumorzentrum in Schwedt werden pro Jahr 800 Patienten in der Tumorkonferenz von Chirurgen, Strahlenmedizinern, Onkologen, Radiologen und allen anderen beteiligten Fachdisziplinen vorgestellt. Die Apotheke kann mit ihren neuen Räumen alle Therapien in kürzester Zeit herstellen und zum Patienten liefern.
Klinikum bietet fast alle Fachdisziplinen an
„Wir haben eine ideale Größe“, sagt Prof. Matzdorff. „Wir sind groß genug, dass wir fast alle Fachdisziplinen anbieten können und klein genug, dass man sich ständig über den Weg läuft und auf dem kleinen Dienstweg viele Fragen schnell regeln kann“. Schwedt ist das Klinikum der kurzen Wege. Wird das so bleiben? „Wir hoffen, dass die anstehende Krankenhausreform der Bundesregierung uns die Möglichkeit zur Weiterentwicklung lässt,“ so Prof. Matzdorff. Die Tumortherapie geht in den ambulanten Bereich. Nur noch wenige Patienten müssen zur Behandlung stationär aufgenommen werden. Die meisten kommen morgens, bekommen ihre Therapie und gehen nachmittags wieder heim. Die Klinik plant aktuell eine große neue Tagesklinik, dass genau das in Zukunft noch besser angeboten werden kann.
Der Weltkrebstag ist nicht nur ein Tag für die Patienten des Klinikums. Es ist ein Tag für alle die täglich in den Krebszentren ein und ausgehenden Patienten, Pflegekräfte, Ärzte und viele weitere mehr. Derzeit gebe es für 2023 eine gute Versorgung in der Uckermark, aber nächstes Jahr, zum Weltkrebstag 2024 will das Klinikum noch besser sein. Deshalb ist der Weltkrebstag auch ein Tag zum Hinschauen.
*Der Autor ist kein Journalist. Gunnar Feil ist Assisent der Geschäftsführung des Asklepios Klinikum Uckermark. Er schreibt über die Arbeit seines eigenen Unternehmens.
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