Mit dem gemeinsamen Mosten ging die Festwoche in der Casekower Kita „Schlumpfhausen“ kürzlich zu Ende. Eine Woche lang drehte sich wieder alles um die Ernte, die Landwirtschaft und die gesunde Ernährung. Wegen der Hygienemaßnahmen verlief sie allerdings etwas anders als gewohnt. Die Kinder und Erzieher richteten nicht für die ganze Gemeinschaft, sondern gruppenweise ihr Frühstücksbüfett her. Dafür wurden Kräuterquark, Apfelmus und Smoothies selbst gemacht. Gruppenweise wurden kleine Programme mit Gedichten und Liedern aufgeführt. Die Hortkinder lernten beim Projekt mit Landaktiv mehr über die Agrarwirtschaft und Ernährung von Fachleuten. Sie erlebten eine Technikvorführung und konnten einen Traktor mit Anhänger aus der Nähe betrachten. Es wurden Getreidesorten vorgestellt und verkostet und ein Film zur Landwirtschaft geschaut. Und auch das Drachensteigen gehörte zum Ernteprojekt der Hortkinder dazu. Die eigens aufgestellte Strohhüpfburg wurde in den vergangenen Tagen viel strapaziert. Das Stroh spendierte Landwirt Mirko Dehnert aus Gartz. Angefahren wurde es von der Bau GmbH Casekow.

Aufruf an die Sammler

Zu den absoluten Höhepunkten gehörte am letzten Tag das Mosten von Äpfeln. Während sonst meist Kindergruppen zur Mosterei fahren, kam die Mosterei Klimmek aus Sternfelde mit der mobilen Mosterei zur Casekower Kita. Zuvor ging der Aufruf an alle Kinder und Eltern, fleißig Äpfel zu sammeln. Dabei hatte sich ein kleiner Wettbewerb entwickelt. 1885 Kilogramm kamen dabei zusammen. „Das ist ungefähr so schwer wie zwei erwachsene Eisbären oder wie ein großes Leistenkrokodil“, machte es das Kita-Team für alle anschaulich. Der langjährige Hausmeister Joachim Hanich, der Marcel Radant und Freddy Schöppner von der Mosterei Klimmek zur Hand ging, hatte ganz schön zu schleppen. Dabei ist die Apfelernte diesmal etwas durchwachsen“, berichtet Marcel Radant. „Die Stare haben viel geholt. So schlecht wie 2019 ist es aber nicht.“
Die Kinder verfolgten, wie die Äpfel in die Anlage gekippt wurden und die gepressten Reste unten wieder herauskamen, von denen sie natürlich probieren mussten. Hinten war die Abfüllstation, an der der Apfelsaft in Fünf-Liter Kartons kam. Die Gäste hatten auch noch einige Säcke Möhren mitgebracht, die teilweise zusammen mit den Äpfeln verarbeitet wurden. „Der Saft ist für die Kleinen noch bekömmlicher“, erklärte Kita-Leiterin Anke Lange.

Apfelsaft-Vorrat fürs ganze Jahr

Den selbstgemosteten Saft trinken die Kinder das ganze Jahr über bis zur nächsten Ernte, und das auch gern mit Tee oder stillem Wasser. „Wegen der zeitweiligen Corona-Schließung haben wir vom vorigen Jahr noch etwas übrig“, sagt die Kita-Leiterin. Am Ende der Most-Aktion wurden die Apfelkönige der Gruppen gekrönt. Es waren jene Kinder, deren Familien und Freunde die meisten Früchte beigesteuert hatten. Absoluter Spitzenreiter war Oscar Mandt aus der Vorschulgruppe mit 310 Kilogramm. Die Krone bekamen außerdem Enna Matz aus der jüngsten Gruppe (117,5 kg), Elva Luschas von den Drei- bis Vierjährigen (110 kg), Mads von den Vier- bis Fünfjährigen (210 kg) und Lea Oehlschlägel aus dem Hort (88,5 kg).
Die Kitakinder und Erzieher danken allen fleißigen Apfelsammlern und -spendierern. Statt des Treffens mit den Sponsoren gibt es diesmal ein schriftliches Dankeschön und demnächst eine goldgelbe, flüssige Überraschung.