Wie kann man Kinder für Geschichte begeistern und einen Museumsbesuch zum aufregenden Erlebnis für die ganze Familie machen? In Angermünde gelingt das mit einem ungewöhnlichen Projekt, das Kunst, Literatur und Geschichte spielerisch vereint. Die iranische Künstlerin Faezeh Shakoori hat in einem Kunstprojekt mit Kindern der Angermünder Puschkinschule im Museum Objekte für eine neue Ausstellung selbst angefertigt.
Die Illustratorin und Comic-Zeichnerin, die in Berlin lebt, bietet immer wieder auch Kurse und Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an, auch im Haus mit Zukunft in Angermünde. Erstmals gestaltete sie nun gemeinsam mit der Museumspädagogin Katrin Harth einen Workshop im und für das Museum, ermöglicht und finanziert von einer anonymen Spenderin. Die Kinder bastelten und bemalten Figuren aus Geschichten des Heimatdichters Ehm Welk, dessen Werke und Leben das Angermünder Museum wie ein roter Faden durchzieht. Den Kindern wurde nach einem kleinen Museumsrundgang eine Geschichte aus Ehm Welks Buch „Das silberne Schiff“ vorgelesen.

Ritter, Geister und Könige in Angermünde

Nach dem Gehörten konnten sie nun nach eigener Phantasie Helden der Geschichte „Die Geisterschlacht“ nachgestalten, zuerst als Skizze gezeichnet, dann als figürliche, bunt bemalte Skulpturen, mit denen sich schließlich Szenen stellen lassen: Drachen, Geister, Ritter, Könige, Hunde, Bäume usw. Die werden in weißen Guckkästen die Ausstellung des Museums bereichern.
„Wir sind glücklich, mit diesem Projekt unsere museumspädagogische Arbeit bereichern und Kinder auf andere Weise für das Museum begeistern zu können, weil sich hier Kunst, Geschichte und Literatur ganz wunderbar vereinen lassen“, sagt Katrin Harth.

Projekt fördert Kreativität und Teamarbeit der Schüler

Auch Lehrerin Marta Bures ist begeistert: „Es ist für die Kinder eine super Abwechslung und fördert mit viel Spaß Kreativität und Teamarbeit. Hier können sie als Gruppe an einem Riesentisch zusammenarbeiten und etwas Bleibendes gestalten, das dann auch noch im Museum ausgestellt wird. Das können wir in der Schule so gar nicht anbieten“, sagt die Kunstlehrerin der Puschkinschule. Für viele der Viertklässler war der Projekttag zugleich die erste Begegnung mit dem Museum, aber garantiert nicht die letzte. Denn sie wollen mit ihren Familien und Freunden wiederkommen, um ihre selbst gestalteten Ausstellungsobjekte zu zeigen.

Museum Angermünde bietet Führungen und Workshops für Schulen an

Und auch für die Puschkinschule gehört das Museum weiter zu einem verlässlichen Kooperationspartner. Hier haben Schüler bereits die legendäre Fontane-Ballade vom Ketzer-Angermünde als Song vertont und aufgenommen.
Auch thematische Stadtführungen und Workshops werden vom Museum für Schulen angeboten. „Wir können unsere museumspädagogischen Angebote altersgerecht und dem Unterrichtsstoff und Wünschen der Lehrer und Schüler anpassen, ob es um Literatur oder das Leben früher in unserer Heimatstadt geht“, versichert Museologin Katrin Harth.
Kontakt: Museum Angermünde, Hoher Steinweg 17/18, Telefon 03331 260058. Mail: k.harth@angermuende.de, www.museumangermuende.de