Der Verein unterstützt seit 2018 mit Spenden das Artenschutzprojekt zur Rettung des Rotmilans. Natürlich mit Bier. "Wir brauen das Brandenburger Spezialbier "Roter Milan", das als Wappen auf dem Etikett den Rotmilan zeigt. Ein Benefiz-Bier für den Umweltschutz. Schirmherr ist kein Geringerer als der ehemalige Brandenburger Minister Karl-Heinz Schröter, der das Konzept mit Herzblut unterstützt, nicht nur als leidenschaftlicher Biertrinker. "Bier ist sehr gesund und Nachhaltigkeit ist keine Eintagsfliege", betont Schröter und hofft, dass die Sponsoren viele Nachahmer finden.
Der Verkaufserlös des "Roten Milan"-Bieres von fünf Euro pro Flasche wird an den Landschaftspflegeverband Uckermark-Schorfheide gespendet. Mit diesem Geld wurde im vergangenen Jahr in Kooperation mit der Agrar GmbH Randow-Welse eine fünf Hektar große Ackerfläche in Jamikow als Brache angelegt. Hier dürfen sich Wildkräuter ausbreiten. Schon im ersten Jahr wurde der Ackerschwarzkümmel entdeckt, eine kleine Sensation, denn die Ackerbegleitpflanze steht auf der Roten Liste.
Jetzt überbrachten die Bierbrauer erneut eine Spende über 4000 Euro für den Landschaftspflegeverband, um das Projekt weitere vier Jahre verlängern zu können. Der Verband finanziert mit dem Spendengeld einen Landschaftspflegevertrag mit dem Agrarbetrieb für diese Fläche. "Für unser ehrgeiziges Rotmilan-Projekt, das 2013 bundesweit gestartet wurde, ist die Förderung leider 2018 ausgelaufen und nicht verlängert worden. Aber für wirkliche Erfolge von Schutzmaßnahmen ist der Zeitraum viel zu kurz. Deshalb sind wir glücklich und dankbar über jede Spende, um weitermachen zu können", sagt Verbands-Geschäftsführer Jan Noack. Neben den Bierbrauern unterstützt auch die Allianz das Rotmilanprojekt in der Uckermark.
Wie dringend notwendig die Schutzmaßnahmen sind, macht Jan Noack an Zahlen deutlich. So sind die Bestände des für Brandenburg einst so typischen Greifvogels seit 1990 um 30 Prozent zurückgegangen. In Brandenburg gibt es nur  noch 1600 Brutpaare. "Todfeind Nummer eins sind Windräder. Aber auch veränderte Landwirtschaft schränkt Lebensraum und Nahrungsangebote dramatisch ein", erklärt Jan Noack. Bis 1990 wurde noch viel Grünfutter angebaut wie Luzerne oder Klee, das sei zugunsten von Raps und Mais deutlich zurückgegangen. "Das Problem ist, dass der Rotmilan in den dichten Schlägen nicht jagen kann. Das ist für ihn wie eine versiegelte Betonfläche. Er benötigt lichtere Bestände, Brachflächen und Blühstreifen."
Beratung für Landwirte
Im Rahmen des Rotmilanprojektes hat der Landschaftspflegeverband 120 Landwirte beraten, was sie zum Schutz des Rotmilans und damit vieler anderer Vogelarten tun können. Was dem Rotmilan nützt, kommt auch dem Weißstorch, Schreiadler  oder der Wiesenweihe zugute. Auch die Feldlerche kehrt zurück. Für Landwirt Patrick Martin ist Engagement im Naturschutz selbstverständlich. Der Agrarbetrieb Randow-Welse ist seit Jahren schon unter seinem Vorgänger Peter Preuß Partner des Landschaftspflegeverbandes. Der junge Nachfolger setzt das fort. "Wir leben mit und von der Natur."

Steckbrief Rotmilan (Milvus milvus)

Der Rotmilan, wegen seines Schwanzes auch Gabelweihe genannt, ist im Flug gut an seinem rostroten, gegabelten Schwanz zu erkennen.

Der Lebensraum des Rotmilans sind offene, strukturreiche Landschaften. Rund die Hälfte des Weltbestandes lebt in Deutschland, vor allem in Brandenburg.

Seinen Horst baut er in Randlagen von Laubwäldern, aber auch in Feldgehölzen. Er jagt im Suchflug auf Acker- und Grünland mit kurzem Bewuchs. Zu seiner Beute gehören kleine Vögel und Säuger wie Mäuse, aber auch Käfer und Aas. Zu seiner Hauptnahrung gehörten früher vor allem Feldhase und Feldhamster, die stark bedroht sind. dw