Radfahren gegen Gewalt und Rassismus - funktioniert das? In Eberswalde auf jeden Fall. Hier wurde 2001 die Tour de Tolerance auf der Taufe gehoben, bei der über 1000 Teilnehmer nach Potsdam radelten. Sie wollten nach rassistischen Übergriffen und dem gewaltsamen Tod des Angolaners Amadeu Antonio durch eine rechtsextreme Gewalttat im Dezember 1990 Zeichen öffentlich Zeichen für ein menschliches offenes Miteinander setzen und Eberswalde als tolerante Stadt präsentieren. Seitdem findet die Tour de Tolerance jedes Jahr statt und startet in verschiedenen Städten Brandenburgs.

Angermünde war 2021 Zwischenstopp der Tour

Nachdem 2021 zum 20-jährigen Jubiläum wieder Eberswalde Gastgeber war, startet die 21. Tour de Tolerance nun erstmals in Angermünde. Der neue Bürgermeister von Eberswalde, Götz Herrmann, übergab persönlich den „Staffelstab“, eine große Tafel mit Plaketten jeder bisherigen Startstadt, an seinen Amtskollegen Frederik Bewer in Angermünde. Es war das erste Treffen der beiden „Nachbarn“ und für beide ein schöner Anlass, mit so einer wichtigen Aktion zusammenzutreffen. Angermünde sei ein passender Ort für die Tour de Tolerance.

Aktives Bürgerbündnis in Angermünde

„Wir haben ein sehr aktives Bürgerbündnis für eine tolerante, weltoffene und gewaltfreie Stadt Angermünde und darüber hinaus bekommt das Radfahren bei uns eine immer größere Bedeutung“, betont Frederik Bewer.
Mit Eberswalde verbindet seine Stadt bisher der Krankenhausverbund GLG und eine enge Zusammenarbeit mit der Hochschule HNE in verschiedenen Projekten. Da sei noch mehr drin. Diese Auffassung teilt auch Götz Herrmann, der besonders von der historischen Altstadt mit dem Markt als lebendiger Mittelpunkt angetan ist.

Angermünde und Eberswalde wollen enger zusammenrücken

„Ich möchte ganz bewusst Gutes abgucken, ohne es kopieren zu wollen. Aber man kann voneinander lernen und profitieren, wenn eine gute Kommunikation gelingt. Wir sind Nachbarn“, so Götz Herrmann. Die Tour de Tolerance sei dafür auch eine gute Gelegenheit. Angermünde war im vergangenen Jahr ein Zwischenstopp der Tour.
Da reifte der Wunsch, selbst einmal Gastgeber und Startort zu sein, erzählt Frederik Bewer. Die Initiatoren sagten gern zu und freuen sich über jede aktive Teilnahme und Unterstützung. Die Tour soll am 17. September 2022 stattfinden und natürlich in der historischen Altstadt starten. Jetzt wollen die Angermünder Gastgeber die Route der Tour und ein attraktives Rahmenprogramm zusammenstellen und hoffen auf möglichst viele aktive Teilnehmer, Partner und Zuschauer.