Ein kleiner Verein stemmt sich gegen die großen Saatgutmonopolisten. Mit großem Erfolg. Handgezogene robuste, regionale Sämereien kostbarer alter Gemüse-, , Kartoffel-, Kräuter- und Getreidessorten werden im Garten des Vereins zur Erhaltung und Rekultivierung alter Nutzpflanzen VERN e.V. vermehrt und vor dem Vergessen gerettet. Vom Bamberger Hörnchen, einer schmackhaften Kartoffelzüchtung von 1870, über Amaranth, russichen, wetterresistenten Tomaten bis zum fast vergessenen vitaminreichen Braunkohl können Kleingärtner alte Sorten auch im privaten Garten anbauen.
Anbau im Garten unterstützt den Erhalt alter Sorten
Der Verein gibt sein selbstgezogenes Saat- und Pflanzgut gegen eine Spende an Interessenten ab, die durch den Anbau mithelfen, die alten Kultursorten vor dem Aussterben zu bewahren. Dazu nutzt der Verein nicht nur die Öffnungszeitenb seiner Gärtnerei in Greiffenberg, sondern auch Veranstaltungen außer Haus.
Im Nabu-Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle präsentierte der VERN seine Schätze bei der Saatgut-Tauschbörse und informierte über Eigenschaften, Anbau und Vermehrungsmöglichkeiten. Anders als das handelsübliche Hybridsaatgut sind alte Sorten und solche aus dem Bioanbau samenfest. Das heißt, dass Gärtner immer wieder eigenes Saatgut von ihren Pflanzen gewinnen können. Die Sorten-Eigenschaften bleiben im Gegensatz zu Hybriden auch in den nachfolgenden Generationen erhalten, erklärt Kathrin Rust, Gartenleiterin beim VERN Greiffenberg.
Angepasst an heimische Standortbedingungen
Regionale Sorten sind zudem an besondere Bedingungen einer Gegend angepasst, wie Bodenbeschaffenheit, Vegetationsperiode und Klima. Die unterscheiden sich auch innerhalb von Deutschland oft erheblich. Mit ihren besonderen Eigenschaften auch hinsichtlich Geschmack und Schädlingsresistenz tragen alte und regionale Sorten auch zur Vielfalt im Garten und auf dem Teller bei, erklärt der VERN. Die Gärtnerei in Greiffenberg ist Montag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr geöffnet, ab Mai auch sonnabends.