Eigentlich gehört der 14. Februar ja den Verliebten und Pärchen, aber der inoffizielle Feiertag ist auch bekannt für eine andere Aktion, die seit einigen Jahren an Reichweite gewinnt: One Billion Rising (übersetzt: eine Milliarde erhebt sich), eine Kampagne gegen Gewalt an Frauen, fand 2023 auch wieder in Angermünde statt.
Christina Greßmann brachte das Event 2015 nach Angermünde, seit 2016 findet One Billion Rising (OBR) in Angermünde statt. „Seitdem fand das Event jedes Jahr statt, abgesehen von den letzten zwei Jahren aufgrund der Corona-Pandemie“, erzählt sie. Die Aktion sei wichtig, um ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Kindern zu setzen. Denn diese nahm in den vergangenen Jahren zu: laut einer Anfrage der Linke-Landtagsfraktion an das Sozialministerium in Potsdam haben die Übergriffe in Partnerschaften zugenommen.

Jede dritte Frau erlebt schwere Gewalt in ihrem Leben

Polizeiliche Angaben geben 3658 gemeldete Fälle von häuslicher Gewalt gegen Frauen zwischen Mai und Ende Dezember im Jahr 2022 an. Das seien 78 Fälle mehr als noch im selben Zeitraum im Jahr zuvor. Dabei liege die Zahl der nicht-gemeldeten Fälle wahrscheinlich höher, da die meisten Opfer von häuslicher Gewalt diese Übergriffe nicht melden. Laut einer United-Nation-Statistik erlebe jede dritte Frau wenigstens einmal in ihrem Leben Gewalt, und auf diese Zahl beruft sich auch OBR.
Die Künstlerin Eve Ensler aus New York rief die Initiative im September 2012 ins Leben. Jedes Jahr am 14. Februar, sind nicht nur Frauen dazu aufgerufen, zusammenzukommen und zu tanzen. OBR ist seitdem zu einer der weltweit größten Kampagnen gegen Gewalt an Frauen geworden, und eben auch in Angermünde vertreten.

Sammeln für einen guten Zweck in der Uckermark

Verschiedene Tanzgruppen, unter anderem von der Uckermärkische Musik- und Kunstschule „Friedrich Wilhelm von Redern“ oder von Bands auf Festen Füßen (BaFF) nahmen teil und führten für die Zuschauer einige Stücke vor. Auch einige Künstler und Sänger aus der Umgebung wurden eingeladen, um auf dem Marktplatz zu musizieren. Die Tanzgruppen führten unter anderem ein 20-minütiges Stück vor. „Es waren so zwischen 80 und 100 Leute da, die auch mit uns getanzt haben“, so Greßmann. Dabei sei jedes Alter vertreten gewesen.
Zusätzlich wurde auch für einen guten Zweck gesammelt: „Wir haben bisher 350 Euro für das Frauenhaus in Schwedt gesammelt.“ Das Frauenhaus sei das einzige seiner Art in der Umgebung, benötige deshalb Unterstützung. Und auch weiterhin will Greßmann mit OBR aktiv sein. „Nächstes Jahr wollen wir natürlich auch wieder auf die Aktion aufmerksam machen. Was genau wir dann machen, ist natürlich noch nicht klar, aber wir werden auf jeden Fall am 14. Februar wieder auf dem Marktplatz stehen.“
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Wer ist Eve Ensler?

● geboren am 25. März 1953 in New York City, New York
● wurde durch eigenen Vater bis zu ihrem 16. Lebensjahr missbraucht
● verarbeitete die Erlebnisse in Theaterstücken
● 1998 Uraufführung der Vagina-Monologues
● in 48 Sprachen übersetzt und in 140 Ländern uraufgeführt
● dies trieb Ensler dazu, den V-Day (Vagina Day) zu gründen
● der V-Day wurde anschließend Grundlage für One Billion Rising