Noch sieht das kleine Vereinshaus am Kanal in Stolpe nach nicht viel aus, aber der erste Arbeitseinsatz, um das kleine Haus belebt zu gestalten, ist bereits geplant. „Der Boden wird laminiert, wir wollen die Fenster putzen, und die Wände müssen noch einmal gestrichen werden“, so Jens-Peter Hauschild, der 2. Vorsitzende des Tierschutzvereins Nuevavida. „Das ist dann unser Frühjahrsputz im Vereinshaus.“
Bisher habe der Tierschutzverein von einer privaten Adresse aus agiert. „Wir wollten Veranstaltungen demnächst planen, an denen auch Leute aus der Umgebung, die nicht Mitglieder im Verein sind, teilnehmen können“, erklärt Kerstin Felske, die 1. Vorsitzende. „Und da wir dann einen festen Punkt haben, an dem uns die Leute antreffen können, können wir uns auch als erste Ansprechpartner in Fragen rund um den Tierschutz aufstellen.“
70 Mitglieder für den Tierschutz
Der Tierschutzverein mit dem spanischen Namen, der übersetzt „neues Leben“ bedeutet, wurde 2019 in Angermünde mit zehn Mitgliedern gegründet. Derzeit sind knapp 70 Mitglieder im Verein tätig, die zusammen mit einem Tierheim in Spanien arbeiten, um die Hunde dort vor Ort zu versorgen, aber auch Vermittlungen aus diesem Tierheim anbieten. „Eine vernünftige Vermittlung braucht eben Zeit“, so Felske. Es sei wichtig, viel Kontakt zwischen den Interessierten und den Hunden herzustellen. So auch bei einem derzeitigen Beispiel aus Angermünde: eine Familie interessiere sich für die Hunderasse Galgo, eine spanische Windhundrasse. Diese finden sich im Partnertierheim in Spanien, doch aufgrund von Vorkontrollen, um sicherzustellen, dass Hund und Familie auch zueinander passen, nehmen Zeit in Anspruch.
„Wir als kleiner Verein brauchen eben immer einen Plan B, falls es trotz der vorherigen Kontakte nicht klappen sollte“, erklärt Felske. Denn für den Verein ist der Transport des Tieres ebenfalls keine Angelegenheit, die auf die leichte Schulter genommen wird: „Wir sind bereits seit über zehn Jahren privat im Tierschutz aktiv, und fliegen auch regelmäßig nach Spanien, um dort im Partnertierheim auszuhelfen.“ Bei den Transporten sei auch immer jemand vom Verein mit dabei, und auf die Sicherheit der Tiere werde besonders geachtet.
Tierheim in Spanien und Hilfe vor Ort
Doch warum hilft der Tierschutzverein Nuevavida, Hunde aus Spanien nach Deutschland zu bringen? „Das hören wir häufiger,“ so Felske, „und wir sagen immer, natürlich gibt es auch viele Tiere, die hier unsere Hilfe brauchen. Trotzdem wollen wir uns breit aufstellen.“ Durch die persönliche Involvierung und die Hilfe, die direkt vor Ort stattfindet sowie die Transparenz und das Wissen, wo gespendetes Geld hingeht, bekomme man einen ganz anderen Einblick. „Wir wollten uns um ein Projekt als Verein kümmern, wo wir wirklich wissen, wer und was dahintersteckt.“
Das Vereinshaus bei Angermünde bietet aber auch mehr Möglichkeiten für den regionalen Tierschutz. „Wir haben uns an mehreren Aktionen bereits beteiligt, so haben wir Spenden für die Kastration von wilden Katzen in Angermünde gespendet sowie uns für Futterspenden an die Tierheime in der Umgebung eingesetzt, zum Beispiel für die Heime in Werbellin und Herzsprung“, erklärt Felske. Wo auch immer sich die Möglichkeit biete, regional Hilfe zu leisten, wolle der Tierschutzverein auch anpacken.
Spenden gehen zu 100 Prozent in den Tierschutz
Der Verein verkauft über eine eigene Internetseite Kalender und Merchandise für Hund und Mensch – das Geld fließt dann wieder in den Tierschutz. Auch die Mitgliedsbeiträge würden direkt wieder in den Tierschutz und die Vorhaben des Vereins gehen. „Wir wollen in diesem Jahr neben dem Vereinshaus noch andere Veranstaltungen planen“, so Hauschild, „sodass die Leute uns kennenlernen können.“
So sei bereits ein Doggi Fun Walk, also ein Hunde-Spaß-Lauf, in Oberhavel geplant, wo Hauschild und Felske eigentlich leben. Ein Besuch im Tierheim Koblenz sei ebenfalls in Planung, sowie die Mitgliederversammlung im Oktober. Andere Aktionen für den Schutz von Tieren rund um Angermünde werden ebenfalls wahrgenommen: „Wo immer sich eine Möglichkeit bietet, wollen wir helfen“, sagt Felske.