"Toleranz und Rücksichtnahme. Diese Gedanken befördert keiner besser als die Serie Star Trek", sagte Ernst Meincke beim kleinsten Star-Trek-Treffen der Welt. Gut erinnern konnte sich der Synchronsprecher von Patrick Stewart, alias Captain Jean-Luc Picard aus der Fernsehserie Raumschiff Enterprise, noch an die erste eröffnete Convention in Deutschland vor 20 Jahren. "Ich wurde damals eingeladen und kam in den Raum und dachte nur: Was sind denn das für Verrückte? Die hatten Masken auf und Kostüme an", sagte der Synchronschauspieler. Nach kurzer Zeit musste er seine Meinung dann korrigieren. Mehrere Tausend D-Mark wurden damals für einen guten Zweck zusammengebracht.
Eröffnet wurde die Eberswalder Mini-Convention von Sylvia Strybuc. Sie organisierte schon das Science-Fiction-Treffen vor 20 Jahren. "Ich finde es toll, dass ich nun auch die kleinste Star-Trek-Convention eröffnen darf", sagte sie am Sonnabendnachmittag. Etwa 40 Trekkie-Fans waren für die hoch begehrten Plätze angereist und in passende Kostüme geschlüpft. "Wir treffen uns regelmäßig bei der Star Trek Tafelrunde in Potsdam und freuen uns, dass wir jetzt auch mal zu einem Treffen in der Region fahren können. Die großen Treffen finden meistens weiter weg statt, zum Beispiel die FedCon (Europas größtes Science-Fiction-Treffen) in Düsseldorf", sagte Miriam Arndt, die aus Berlin gekommen war.
Der Star-Trek-Fan hat alle Folgen der Science-Fiction-Serie gesehen. Wie ihre Freundin Tine aus Potsdam hatte sie sich das Gesicht und das Dekolleté blau bemalt. Auf dem Kopf trugen beide weiße Perücken und selbst gebastelte Fühler. Auch die Arme und Beine waren mit blauen Strümpfen und Strumpfhosen bedeckt. Ihren Körper hatten die Fans in Uniformen aus der Serie gehüllt, an denen sie nachgebildete Kommunikatoren - kleine Funkgeräte, die den Figuren in der Serie für den Sprechfunk und für die Übermittlung von Daten dienen - trugen. "Wir sind Andorianer. Die Figuren treten in den Anfängen der Serie und in den späteren Folgen immer häufiger auf", sagte Miriam Arndt. Über das kleinste Star-Trek-Treffen in Eberswalde freute sie sich sehr. "Da sieht man, dass es in Berlin und Brandenburg genügend Trekkie-Fans gibt."
Das Museum hatte Initiator Benjamin Stöwe für die Mini-Convention umgebaut. In dem Raum, in dem sonst die Kostüme hängen, hatte der Star-Trek-Fan Sitzbänke mit weißen Tüchern aufgestellt. Begeistert wandelten die Besucher durch die Ausstellung und bewunderten Stöwes Sammelsurium, das er seit seiner Kindheit angehäuft hat.
Wie viel Geld er in die Exponate investiert hat, weiß er nicht. Die besten Objekte konnte er über Ebay und Bekanntschaften nach Eberswalde bringen, sagt der 30-jährige TV-Journalist. Besonderen Anklang fand zum Beispiel der Weihnachtsbaumschmuck. Aber auch die Pappaufsteller der Figuren waren gefragt und mussten für Fotos herhalten. Durch das Programm der Mini-Con führte Moderatorin Inka Gluschke, die Ernst Meincke unter anderem entlockte, dass er durch einen Zufall zur Sprechrolle des Captains der U.S.S. Voyager gekommen war. Eigentlich sprach er die Mini-Rolle eines Klingonen. Da der Sprecher des Captains ausfiel, durfte Ernst Meincke einspringen und blieb.
Später sprach Professor Hubert Zitt über die Technik der Enterprise. Um 17.01 Uhr wurde das Modell der U.S.S. Eberswalde von Künstler Andreas Bogdain getauft. Live von der Mini-Con berichteten die Trekkie-Fans Sascha Erler und Sebastian Schork im 502. Podcast von "Raumschiff Eberswalde".
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