Hanke stellt sich vor Anders
"Wir stellen uns vor unsere Leute", unterstreicht Hanke. Das gelte auch und vor allem für die Leitung des Museums, namentlich Kenneth Anders. Mit ihm und seinem Team habe das Museum erstmals bundesweite Wirkung entfalten können. Das sei eine einmalige Chance. "Und es ist sehr schade, wenn die Freienwalder Stadtverordneten nicht erkennen, was dort passiert." Auch das Museum könne sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es Akteure in der Stadt gibt, die sich mit dem Haus nicht beschäftigen wollen und noch nie einen Fuß ins Museum gesetzt haben. Die Stadt habe im Rahmen ihrer Möglichkeiten agiert, ein Teil der Stadtverordneten jedoch negiere die dort geleistete Arbeit, so Hanke. Was den Antrag zum Kulturerbe angehe, störe ihn die Vermischung der Sachverhalte. "Da finden unehrliche Diskussionen statt."
Auch Kenneth Anders ist der Riss, der durch die Stadtverordnetenversammlung geht, nicht verborgen geblieben, wie er sagt. Die Angriffe auf seine Person müsse er eben aushalten, sagt er auf MOZ-Nachfrage. Und möchte den Fokus auf die eigentlich gute Nachricht legen, dass die Stadt der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft "Kulturerbe Oderbruch" doch noch beigetreten ist. "Die Transformation des Freilichtmuseums Altranft in ein Oderbruchmuseum für Regionalentwicklung war eine komplexe und mutige kulturpolitische Anstrengung. Es mussten eine neue Trägerschaft geschaffen, die Sammlung gestrafft, die Programmarbeit erneuert und viele Mitstreiter gewonnen werden", blickt er zurück. "Im letzten Jahr dieses Vorhabens sind noch viele Fragen zur Zukunft des Museums offen, aber wir arbeiten mit dem Landkreis, dem Land Brandenburg und vielen Oderbruchkommunen an Lösungen und vertrauen darauf, dass sie zum Tragen kommen." Insgesamt sei die Einschätzung – vom Vorstand, den Geldgebern und der Fachöffentlichkeit – dass die Arbeit in Altranft Erfolg hatte.
Großen Beitrag geleistet
"Bad Freienwalde hat mit seinem jährlichen Zuschuss dazu einen großen Betrag geleistet und kann stolz auf dieses Engagement sein. Wir haben aber auch Verständnis dafür, dass es für eine Kommune auf Dauer unbefriedigend ist, ihr kulturpolitisches Engagement durch einen Beitrag zu den Eigenmitteln des Museums zu leisten. Es ist daher völlig legitim, sich nach fünf Jahren aus der Grundfinanzierung des Museums zurückzuziehen", so Kenneth Anders weiter. Ein weiteres Engagement der Stadt könnte, in einem erheblich geringeren Umfang, im Kulturerbe-Projekt verankert sein, da hier auch andere Kommunen einen Beitrag leisten und es eine direktere Korrelation von Mitteleinsatz und kulturellem Produkt gebe. "Zudem entspricht die Netzwerkarbeit mit den Kulturerbe-Orten und den anderen Kommunen den Aufgaben eines Mittelzentrums. Wir freuen uns deshalb, dass die Stadtverordneten der Kommunalen AG beigetreten sind und hoffen auf eine gute Zusammenarbeit.

Oderbruch-Museum Altranft

Lernen Sie eine Landschaft kennen: Unter diesem Motto präsentiert das Museum Altranft das Oderbruch – sein einmaliges Wassersystem, seine Menschen und ländliche Kultur. Der Blick geht auf das, was das Leben heute ausmacht und schlägt dabei vielfältige Schneisen in die Vergangenheit. "In den historischen Gebäuden des brandenburgischen Gutsbauerndorfs erzählen wir über das ländliche Handwerk, den Wandel eines Dorfes und die Veränderungen in der Landwirtschaft. In den Ausstellungen kommen vor allem die Bewohner selbst zu Wort", heißt es von den Museumsmachern. nv