Beschränkter Zutritt
Ein ganz normaler Museumsalltag wird auch nicht ab Donnerstag möglich sein. Die Wiedereröffnung erfolgt unter strengen Auflagen und Hygienevorschriften. Die Regeln werden prominent am Eingang aufgestellt sein: Maximal 20 Personen können sich gleichzeitig im Schloss, dem Haupthaus des Museums, aufhalten. "Da werden wir auch drauf achten", sichert Schirmer zu. Natürlich gelte auch der Mindestabstand von 1,50 Meter bis zwei Meter. Deswegen gebe es vorerst auch keine Führungen, um Gruppenbildungen zu vermeiden. Für ausreichend Desinfektionsmittel sei auch gesorgt, schließlich seien einige Ausstellungsexponate interaktiv gestaltet, sodass Knöpfe gedrückt oder Exponate angefasst werden könnten. "Wir setzen hier auf den gesunden Menschenverstand unserer Besucher", sagt Schirmer. Eine Maskenpflicht werde es vorerst nicht geben, aber genau wie die Politik empfehle das Museum welche zu tragen.
Für das Oderbruch-Museum wird es so der verspätete Start in die Saison – eigentlich sollte es schon am ersten Aprilwochenende losgehen mit dem ersten von neun Projekttagen, die für dieses Jahr angesetzt waren. Doch aufgrund der Corona-Pandemie fiel der Tag unter dem Motto "Türen auf im April" erst einmal aus. Umso größer die Vorfreude nun auf die Besucherinnen und Besucher, die zumindest schon einmal die Ausstellungsräume des Schlosses erkunden können. Denn die geplanten Veranstaltungen wie eben jene Projekttage oder Lesungen sowie die offenen Werkstätten werden vorerst auch weiterhin nicht stattfinden. "Die liegen erst mal auf Eis, bis es Lockerungen gibt", erklärt Schirmer.
Doch das Team des Museums freut sich, zeigen zu können, was es während der Wintermonate vorbereitet hat. Exponate und ihre Geschichten werden ausgestellt sein, so wie auch das Projekt "Zettelnotizen" der Künstlerin Christiane Wartenberg. Im alten Speisesaal des Schlosses will sie Geschichten von Anwohnern sammeln, die Erinnerungen oder Erlebnisse mit dem Saal verbinden. "Sie wird am Donnerstag auch vor Ort sein – natürlich mit gebührendem Abstand", erklärt Schirmer. Wie lange und häufig die Künstlerin vor Ort sein werde, ergibt sich mit der Zeit. Aber auch wenn sie nicht anwesend sei, stehe ein Kasten aus und Zettel liegen bereit, um Geschichten zum Saal aufzuschreiben und zu teilen. Es wäre eine Hygiene-Hilfe, wenn Besucher eigene Stifte mitbrächten für das Beschriften, erklärt Alex Schirmer, aber im Notfall könnten die Mitarbeitenden auch hier aushelfen.
Digitales läuft weiter
Neben dem "Soft Opening", also der sanften Öffnung des Museums, soll es auch online weitergehen. Durch die Corona-Krise hatte das Museum in den letzten Wochen sein digitales Angebot, von Bastelanleitungen im Video bis hin zu Podcasts, massiv ausgeweitet. "Das Kreieren macht uns Spaß, sodass wir damit weitermachen werden", sagt Schirmer. In den sozialen Netzwerken seien die Aktionen positiv angekommen, das habe die gute Resonanz in den Kommentaren gezeigt. "Natürlich wünschen wir uns, dass wir bald jungen Menschen vor Ort wieder etwas beibringen können, aber diese Krise hat uns so auch etwas Positives gezeigt", resümiert Schirmer über die Nutzung neuer Kanäle, um künftige Besucher zu erreichen.

Rücksicht und Geduld gefragt

Ab 23. April ist das Oderbruchmuseum Altranft wieder von Donnerstag bis Sonntag und an Feiertagen von 11 Uhr bis 17 Uhr geöffnet (eine Ausweitung auf sieben Tage die Woche wird derzeit geprüft). Aufgrund der Hygienevorschriften können maximal 20 Besucher gleichzeitig im Schloss zugegen sein. Deswegen kann es natürlich zu Wartezeiten am Eingang kommen, doch das Parkgelände bietet genug Raum für Spaziergänge, um die Zeit zu überbrücken. Das Bistro werde vorerst noch nicht geöffnet sein, teilte Alex Schirmer vom Oderbruchmuseum mit. Aktuelle Entwicklungen und Neuigkeiten können auf www.oderbruchmuseum.de eingesehen werden. jw