Das Amt Barnim-Oderberg würdigt seit 29 Jahren das ehrenamtliche Engagement in den Gemeinden. Eine fünfköpfige Jury aus Amtsdirektor Karsten Birkholz sowie Eva-Maria Andresen, Marita Steinkamp, Heike Roth und Kornelia Nagel arbeiteten aus den Vorschlägen die drei „Bürger des Jahres“ heraus.
„Wie in jedem Jahr haben unsere sechs Gemeinden ihre jeweiligen Kandidaten und Kandidaten vorgeschlagen, zu denen die Gemeindevertreter, Ortsvorsteher und Bürgermeister den Wunsch zu einer besonderen Auszeichnung und Ehrung haben“, sagte Amtsdirektor Karsten Birkholz bei der Feierstunde und fügte hinzu: „Oftmals gehen diesen Vorschlägen auch Schreiben von Nachbarn, Anregungen aus Vereinen oder sogar Unterschriftensammlungen voraus.“

Großes und nachhaltiges Engagement

Die vorgeschlagenen Frauen und Männer zeichnen sich durch großes und nachhaltiges Engagement aus, zum Beispiel wenn es um die Organisation sportlicher oder kultureller Veranstaltungen geht, um Nachbarschaftshilfe, Flüchtlingsunterbringung, Unterstützung bei gemeindlichen Aktionen oder die Arbeit in Feuerwehr und Rettungswesen.
Vorgeschlagen wurden für das Jahr 2022: Siegmar Paulick aus Prötzel, der sich seit Jahren für das Dorfgemeinschaftshaus engagiert, als Visionär die Dorfentwicklung unterstützt und seit Jahren als sachkundiger Einwohner in Fachausschüssen mitwirkt.

Putzmuntere Arbeit für Sport und für Senioren

Undine König aus Oderaue, Sportgruppenleiterin für die Gruppe „Putzmunter“ in TSV Altreetz, organisiert seit 20 Jahren „mit viel Freude und Herzlichkeit“ Sportstunden sowie Weihnachts-, Geburtstags- und Faschingsfeiern. Rotraud John aus Reichenow-Möglin kümmert sich ums Gemeindezentrum in Möglin, betreut dort die Senioren und ist seit Jahren im Gemeindekirchenrat aktiv. John Pallut aus Bliesdorf ist seit Jahren Ortswehrführer in Kunersdorf und nun auch kommissarisch in Bliesdorf. Eva-Maria Andresen aus Bliesdorf engagiert sich seit Jahrzehnten in der Seniorenarbeit, in der Kommunalpolitik und unterstützt das Chamisso-Museum. Im Amt wirkt sie in er Jury für den „Bürger des Jahres“ mit.

450 Bälle kostenlos an Kinder verschenkt

Robert Schneider aus Strausberg wurde vorgeschlagen wegen seines Engagements für den SV Prötzel – er ist dessen Präsident. Als solcher setzte er sich für die Sanierung des Vereinsheims ein, unterstützt Pressearbeit und den Vorstand, organisiert Feste wie den Ballspendetag am 30. Oktober 2022, an dem 450 Fußbälle kostenlos an Kinder verschenkt wurden.
Elsa Kraatz aus Neulewin arbeitet seit Jahrzehnten ehrenamtlich im Dorf bei Vereinen mit und hilft pflegebedürftigen Menschen. Sie wirkt im Heimat- und Geschichtsverein als Finanzwart, engagiert sich als Wahlhelferin und im Kita-Ausschuss.

Zwei Frauen und ein Mann sind die „Bürger des Jahres 2022“

Die Bürger des Jahres 2022 sind: Judith Strohm aus Altreetz, Claudia Ebel aus Reichenow und Henri Mandke aus Alttrebbin.
Gewürdigt wird Judith Strom wegen ihres unermüdlichen Einsatzes für ukrainische Flüchtlinge in Altreetz. Mit hohem Zeitaufwand, vielen Telefonaten habe sie Familien im Kampf um Ämter und Formulardschungel geholfen, heißt es im Vorschlage von Heike Roth.
Der Verein MöHRe schlug Claudia Ebel als „Bürgerin des Jahres“ vor. Sie sei „Akteurin aller Lebenslagen“ und ein „sehr aktives Mitglied unserer Dorfgemeinschaft“, schrieb der Verein ans Amt. Sie unterstütze Kinder und Senioren, sei seit Jahren Hauptverantwortliche für das beliebte Straßenfest. In den Verein bringe sie sich mit vielen Ideen ein.

Verantwortungsvolle Führungspersönlichkeit bei der Feuerwehr

Amtswehrführer Mario Strehman schlug seinen Vorgänger Henri Mandke vor, der ab 2005 zunächst als Stellvertreter und ab 2010 bis 2022 als Amtswehrführer „eine wichtige und verantwortungsvolle Führungsposition im Brand- und Katastrophenschutz übernommen hat“.
17 Jahre und drei Legislaturperioden habe er einen beachtlichen Beitrag zur Verbesserung der Bedingungen und damit für den Bevölkerungsschutz geleistet. Er leitete Einsätze bei Großschadenslagen, verbesserte die technische Ausstattung, förderte die Jugendfeierwehr und das Zusammenwachsen der Wehren.

Feier im Jahr 2000 wegen Mangels an Vorschlägen ausgefallen

Michael Rubin, Vorsitzender des Amtsausschusses und Bürgermeister von Oderaue, ließ die Geschichte der Auszeichnung Revue passieren: „Der erste ,Bürger des Jahres‘ war 1993 Ulrich Frischmuth aus Altreetz, der damals schon durch die geschichtliche Aufarbeitung des Ortes das Interesse auf sich zog“, berichtete Rubin.
Zunächst sei nur eine Person geehrt worden. Irgendwann ging man dazu über, drei Leute zu ehren. Die Feierstunden seien nur 2000 wegen Mangels an Vorschlägen ausgefallen.

Sonderpreise fürs Lebenswerk

„Wir haben Sonderpreise an Menschen verliehen, die mit ihrem Lebenswerk der Menschheit einen unschätzbaren Dienst geleistet haben: den ‚Deichgrafen‘ Peter Trömel sowie die Landärzte Dr. Helmut Sorge aus Altreetz und Dr. Reiner Fricke aus Neulewin“, so der Vorsitzende des Amtsausschusses. 82 „Bürgerinnen und Bürger des Jahres“ zeichnete das Amt bisher aus.
„Ein Ehrenamt erfordert Zeit, Kraft und Ausdauer, Verlässlichkeit und mitunter auch Nerven. Aber Sie lassen sich nicht unterkriegen, Sie machen einfach weiter. Und so lange bei all den Anstrengungen die Freude überwiegt und man, mit dem, was man tut, zufrieden ist, ist alles im grünen Bereich“, appellierte Rubin an die ausgezeichneten Ehrenamtler.