Wie oft in der Altranfter Kirche, vor dem deutsch-polnischen Erntedankfest, um gutes Wetter gebeten wurde, ist nicht bekannt. Immerhin zeigten die Gebete ihre Wirkung. Herrlicher Sonnenschein und die Aussicht auf ein schönes Fest lockten am Sonntag 3500 Besucher nach Altranft. "Das sind 500 Gäste mehr als im vergangenen Jahr", weiß Tobias Hartmann vom Oderbruch-Museum. Er hat genaue Zahlen, denn jeder Besucher musste drei Euro Eintritt berappen. Geboten wurde dafür das größte Event des Oderbruch-Museums und eines der größten der Region.
Der Festtag begann mit einem von Pfarrer Björn Ferch geleiteten Gottesdienst in der Kirche. Auf dem durch deutsche und polnische Vereine geschmückten Dorfanger öffneten 40 Händler, ein Viertel aus dem benachbarten Polen, ihre Marktstände. Besucher konnten sich mit kulinarischen Spezialitäten aus der Region oder dem Nachbarland stärken oder mit selbstgepresstem Apfelsaft der "Expressionisten" ihren Durst löschen. Handwerker und Künstler zeigten ihre Fertigkeiten. Kinder fanden Spaß auf der Strohburg, beim Reiten, beim Kartoffeldruck und bei Mitmachprogrammen.
Bruno Bürger moderierte
Höhepunkt  war der Ernteumzug. 36 Schaubilder aus dem Oderbruch, mit 120 Mitwirkenden zogen an den an den Besuchern vorbei. Bruno Bürger vom Altranfter Traditionsverein und Joanna Jambor moderierten den Zug aus landwirtschaftlichen Maschinen und geschmückten Wagen.
Viele landwirtschaftliche Betriebe aus der Region präsentierten sich. Dem Tross voran fuhr ein Pferdegespann unter anderem mit Bad Freienwaldes Bürgermeister Ralf Lehmann, mit Pfarrer Björn Ferch und dem Leiter des Oderbruchmuseums, Kenneth Anders. "Das Fest ist eines der herausragenden Ereignisse des Oderbruch-Museums. Die hohen Besucherzahlen und die vielen Stände auf dem Anger sind ein Zeugnis für die gute Arbeit des Museums. Darüber sollten wir uns alle freuen", kommentierte Ralf Lehmann das Fest. Alle Fäden der Vorbereitung, von der Einladung der Händler und Künstler bis zum Aufbau des Festplatzes, hält das Team des Museums um Kenneth Anders und Tobias Hartmann in den Händen. "Wir habe mehr polnische Stände und mehr Schauhandwerk, was nicht mehr so einfach zu finden ist, und erstmals die überregional bekannte polnische Band Dikanda auf dem Fest", so Anders.
Mehr polnische Gäste
Er machte mehr polnische Besucher aus. So sei das halbe Dorf aus Kobylanka mit der Folkloregruppe Kalina angereist. "Außerhalb des Festes wollen wir die Zusammenarbeit mit polnischen Partnern im Rahmen von Kulturerbe Oderbruch verstärken. Wir wollen sie einladen, im Netzwerk der Kulturerbeorte mitzuwirken", ergänzte Hartman. Neben dem Erntedankfest sei das die stärkste Achse der Kooperationen mit dem Nachbarland.