"Mit der Rückkehr von Trainer Peter Flaig haben wir nach dem Abstieg in die Brandenburgliga sportlich wieder festen Boden unter die Füße bekommen. Mit dem finalen Sieg hat sich die Elf das Sahnehäubchen aufgesetzt. Nun geht es mit dem Meistertitel direkt zurück in die Oberliga. Der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte der vergangenen 30 Jahre – genial", schwebte Seelows allgewaltiger Vereinschef Roland Bienwald nach dem Abpfiff des Frankfurter Schiris Christopher Musick auf Wolke sieben.
Unterdessen tobten die Seelower Kicker in ausgelassener Jubelstimmung, bereits mit den Meister-T-Shirts gekleidet, über den Rasen des Waldstadions. Es dauerte eine Weile, bis Jens Kaden, Vorsitzender des Fußball-Landesverbandes Brandenburg, die imposante Meistertrophäe Seelows Kapitän Nabiel Nasser übergeben konnte.
In der ersten Halbzeit stellten die Gäste das tonangebende Team. Doch zunächst sprang außer einigen Eckbällen nichts heraus. Erst ein Strafraumfoul von Resad Demann, der sein letztes Spiel im Dress der Blau-Weißen absolvierte, an Seelows agilem Marcel Georgi, brachte etwas Zählbares. Mariusz Wolbaum überwand Florian Rudolph, den chancenlosen Schlussmann der Heimelf, zum 0:1 (21.).
Defensivfesseln lösen
Kurz vor der Pause waren die Platzherren dann doch gezwungen, die defensiven Fesseln über Bord zu werfen und mehr Offensivgeist zu offenbaren. Grund: Nach einer von der Heimdefensive fast bereinigten Situation ließ der starke Georgi mit einem trockenem Schuss aus 20 Metern Rudolph nicht den Hauch eine Abwehrmöglichkeit. Es hätte sogar noch schlimmer kommen können für die gastgebende Truppe von Trainer Roman Sedlak, doch nur eine Minute nach dem 0:2 verpasste der freistehende Robert Budzalek nach Zuspiel von Sebastian Jankowski das sichere 0:3 aus Nahdistanz. (38.). Zudem entschärfte Rudolph einen Kopfball seines Mitspielers Paul Westphal in großartiger Manier. (41.).
Anschlusstor durch Dingeldey
Nach dem Wiederanpfiff hatte Sedlak seine Elf mit seiner Pausenansprache wirkungsvoll verändert. Vor allen Resad Demann, Silvan Küter und Paul Westphal avancierten zum Schwungrad. Traf Küter nur den Posten, war es der nimmermüde, mittlerweile bereits 40-jährige, Lars Dingeldey, der per Kopf den 1:2-Anschlusstreffer (84.) erzielte. In der Nachspielzeit die endgültige Entscheidung, als Wolbaum gegen die auch mit Torsteher Rudolph als Sturmtank bedingungslos angreifenden Platzherren das Spielgerät eroberte. Sein unwiderstehliches Solo vollendete er mit dem Schlusspfiff zum dem 1:3 (93.) und eröffnete damit nicht enden wollende Seelower Jubelszenen.
Petershagen-Eggersdorf: Florian Rudolf –Roger Sobotta, Martin Kohlmann, Resad Demann (82. Kurt Skusa), Paul Westpfahl – Tim Bolte,Maximilian Traue, Maurice Ulm (46. Denis Rolke)– Lars Dingeldey, Silvan Küter, Marvin Ghaddar (58. Robert Vsetycek)
Seelow: Pavels Dorosevs – Dawid Jankowski, Rick Drews, Jevgenijs Kosmacovs, SimeonApostolow - Nabiel Nasser (60.Pavel Noga), Anastasios Alexandropoulos, Mariusz Wolbaum Sebastian Jankowski (70.), Marcel Georgi,Robert Budzalek (62. Till Schubert)