Obwohl der "Kindergarten auf dem Land in Altranft" in einem Neubau von 1990/91 untergebracht ist, hat das von der Stadt beauftragte Planungsbüro versteckte Mängel festgestellt. Die wohl aus Unkenntnis der Beteiligten in der Nachwendezeit entstandenen Bausünden gestalten die Sanierung teurer als geplant. Der Bauausschuss hat die zusätzlichen 121 000 Euro in seiner jüngsten Sitzung bewilligt. Damit betragen die Gesamtkosten 347 000 Euro.
Sämtliche Fenster zum Nachbargrundstück werden zugemauert. Stattdessen erhält jeder Raum ein bis zwei Lichtkuppeln, die Tageslicht spenden. Zudem werden Zwischenwände herausgenommen, so dass große Räume mit Fenstern entstehen, die sich zum Garten öffnen. Gleichzeitig wird die Kita in Richtung des alten Hauses an der Straße erweitert.
Kita gewinnt 110 Quadratmeter
Der Altbau wird nicht angerührt. "Dann wäre die Sanierung teurer", so Christian Nörtemann, Fachbereichsleiter Gebäudeverwaltung und Hochbau der Stadt Bad Freienwalde. Aber ein Teil des Kita-Anbaus, der bisher ungenutzt leer stand, wird wieder geöffnet. Insgesamt gewinnt die Kita 110 Quadratmeter Platz, von denen 60 Quadratmeter als Lagerfläche genutzt werden.
Bisher seien die Fenster zum Nachbargrundstück in der Brandwand eingebaut gewesen, sagte Christian Nörtemann auf Anfrage. "Das ist aber nicht zulässig, wenn auf dem Nachbargrundstück keine Baulast eingetragen ist", erläuterte der Fachbereichsleiter die Vorschriften. Das heißt, der Nachbar dürfte in einem bestimmten Bereich nichts mehr bauen. Dies ist aber nicht zumutbar. "Hätten wir dort ein Bürogebäude, dann wäre das Problem mit dem Einbau von Brandschutzfenstern gelöst", erklärt Nörtemann. Dies funktioniere aber nicht bei einer Kita, die wesentlich strengeren Brandschutzvorschriften unterliegt.
Bei der Überprüfung des Baus sei festgestellt worden, dass die Dampfsperre nicht dem Gesetz entspricht. Sie verhindert normalerweise, dass warme Luft aus denm Innenraum durch die Dämmung dringt und sich dahinter Kondenswasser sowie im späteren Verlauf Schimmel  bildet. Der Planer habe festgestellt, dass zum einen die falsche Folie verwendet worden sei, sie zudem nicht festgeklebt sei und nur aufliegt. Die Dämmung sei nur fünf Zentimeter dick und die Deckenabhängung entspreche nicht den Bauvorschriften, betonte der Planer in seinem Gutachten.
Risse durch fehlende Türstürze
Die Elektroanlage, die eigentlich nur erweitert werden sollte, erfülle die brandschutztechnischen Vorschriften nicht. "Sie lässt sich nicht erweitern", bestätigte Christian Nörtemann. Sie müsse daher komplett erneuert werden. Baumängel stellte der Planer in den Sanitäranlagen fest, so dass er nicht dem Wunsch der Verwaltung entsprechen konnte, sie lediglich dem Bedarf anzupassen. "Die Grundleitungen sind verstopft", teilte das Planungsbüro mit. Die Leitungen für die Wasserver- und Abwasserentsorgung liegen nicht fachgerecht geschlitzt im Mauerwerk. Zudem gebe es Risse in Wänden, weil Türstürze fehlen. Deshalb mussten die Sanitärräume abgerissen und neu aufgebaut werden.
Im Bauausschuss gab es niemanden, der die festgestellten Mängel in Frage stellte. Vier Stadtverordnete stimmten für die Weiterleitung des Beschlusses in den Hauptausschuss, einer enthielt sich der Stimme.

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