Nicht nur den Fahrern, auch den 800 Zuschauern hat das Dumper-Rennen in Altranft einiges abverlangt. Brütende Hitze, Staub und schwerer Dieselqualm hingen über der Rennstrecke im Gewerbepark.
Es knirschte zwischen den Zähnen. Die Bad Freienwalder Dumper-Familie um Eckardt Bruchmüller und Uwe Sinkewitz richtete die etwa 300 Meter lange Wettkampfstrecke mit Schikanen, darunter Hügel, Wippe und einige mit Haken her, die die Fahrer fordern. "Es geht um Schnelligkeit und fehlerfrei zu bleiben", sagte Uwe Sinkewitz. Reifen säumten die Strecke. Ein berührter Reifen koste eine Strafsekunde. Nach einer Qualifikationsrunde wurden die Startnummer vergeben, schilderte der Bad Freienwalder die Bedingungen. Danach gingen die Fahrer in zwei Wertungsläufe. Insgesamt ist in Altranft der zweite von fünf Wertungsläufen der Deutschen Dumper-Meisterschaft (DDM) ausgetragen worden. Den Sieg holte sich Markus Donat aus Storcha, ein alter Hase, der sich 2014 sogar Weltmeister-Titel erfuhr.
8,5 PS und Ein-Zylinder-Saugdiesel lassen die Herzen der Dumperfreunde höher schlagen. 2014 fuhr Uwe Sinkewitz erstmals auf Rügen eine Dumpermeisterschaft mit. Damals packte ihn die Leidenschaft, die ihn nicht wieder losließ. Früher schon sei er Dumper gefahren. "Ich bin Maurer und habe in der DDR damit gearbeitet", berichtete Uwe Sinkewitz. Jetzt nennt er einen Dumper sein eigen. In der Familie habe er Schlosser, die ihn am Laufen halten – "Meiner ist fast original", sagte Uwe Sinkewitz. "Wenn ich mal keine Rennen mehr fahre, kann ich wenigstens an Oldtimer-Treffen teilnehmen."
Die Wiege der Dumperrennens liegt in Sachsen, genauer in Koselitz. Dort gab es 1999 den ersten Wettkampf. Die Koselitzer wollten ihr Dorffest etwas aufpolieren und richteten ein Rennen der Vorderkipper aus. Auf Anhieb kamen 3000 bis 4000 Menschen.
Aus Koselitz war auch Michael Labsa angereist. Er landete nach dem ersten Lauf auf Platz acht. "Das ist schon etwas anderes hier zu fahren", lobte er die Altranfter Piste. Nämlich schnell und mit Geschick. Ein Freund besitze zwei Dumper. "Ich fahre einen davon." Sie seien beide orginal, aber die Motoren seien frisiert. "Sie leisten bis 16 PS und fahren bis 70 km/h schnell", plauderte Michael Labsa aus Storcha (Sachsen) aus dem SchrauberNähkästchen.
So schnell möchte Uwe Sinkewitz gar nicht damit fahren. Denn die "Dreikantfeile" wie der Dumper in der DDR im Volksmund genannt wurde, fährt ohne Servolenkung und sei sehr wendig. "Kann aber in Kurven kippen", weiß der Bad Freienwalder, einer von vier Teilnehmern aus der hiesigen Fangemeinde. Dumperfahren verlangt Konzentration und Muskelkraft. "Nach zwei Wertungsläufen ist man fertig", so Uwe Sinkewitz.
Zusammen mit Eckardt Bruchmüller ist es ihm gelungen, den Wertungslauf nach Neureetz dann vor zwei Jahren erstmals nach Altranft zu holen. "Wir sind sehr gelobt worden für diese äußerst gelungene Veranstaltung", freute sich Uwe Sinkewitz. Altranft sei eine feste Größe in der Dumper-Meisterschaft geworden. Die Rennen finden immer an einem anderen Ort statt. Die Veranstalter in Bad Freienwalde hoffen, nächstes Jahr wieder einen Wertungslauf austragen zu dürfen. Denn die Fangemeinde wächst auch im Oderland.
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