Starke Winde problematisch
"Das war eine Größenordnung, wie wir sie selten haben", sagt Amtsbrandmeister Henri Mandke. Durch den starken Wind sah es zunächst sehr schlimm aus, bestätigt auch Amtsdirektor Karsten Birkholz, der ebenfalls bis in die späten Abendstunden vor Ort war. Zum Glück habe der Wind irgendwann nachgelassen. Allerdings kam er am Sonntag wieder auf, und es bestand die Gefahr, dass die Glutnester wieder an Fahrt aufnehmen. Deshalb blieb die Brandwache nicht nur über Nacht, sondern auch den ganzen Sonntag über bestehen. "Wir waren mit allen verfügbaren Kräften vor Ort, um den Waldbrand zu bekämpfen. Bisher kannten wir das so nur aus dem Fernsehen", sagt Henri Mandke und meint den Großbrand in der Lieberoser Heide. 100 Feuerwehrleute aus dem ganzen Landkreis und rund25 Fahrzeuge waren involviert. Die Wasserversorgung musste über längere Strecken bewältigt werden. Das Sportlerheim in Möglin diente den Einsatzkräften als Versorgungsposten.
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Ausgebrochen waren die Flammen auf einem staubtrockenen Getreideschlag zwischen Batzlow und Möglin. Dann aber ergriff die Feuerwalze eine benachbarte Waldzunge neben der Chaussee und war bei auffrischendem Wind noch auf die Bäume der anderen Straßenseite übergesprungen. Das Problem: Die vom Polizeihubschrauber der Landespolizei auch aus der Luft erkundeten Flächen sind auf einschlägigen Karten als munitionsbehaftet eingestuft und durften daher von den Feuerwehrleuten nicht betreten werden. Detonationen waren deutlich zu hören, hieß es von den Einsatzkräften. Nur von der Straße beziehungsweise vom Feld- oder Waldweg und vom Löschfahrzeug aus konnte das Flammenmeer links und rechts der Straße also bekämpft werden.
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Die Straße zwischen Möglin und Batzlow blieb über Nacht voll gesperrt. Eine Brandursache stand am Sonntag noch nicht fest, klar war nur, dass sich das Feuer aus Westen kommend über Wald und Äcker seinen Weg gebahnt hatte. In Prädikow konnte ein Übergreifen auf die Waldkante hingegen verhindert werden. Denn auch dort waren am Sonnabend zehn Hektar Ackerfläche in Brand geraten. "Durch eine Selbstentzündung beim Ballenpressen", wie der stellvertretende Ortswehrführer Andreas Müller auf MOZ-Nachfrage berichtete. Ein Übergreifen auf die dortigen Windkraftanlagen konnte verhindert werden. Auch dort waren die Landwirte mit Scheibeneggen unterwegs, um Schlimmeres zu verhindern, so Müller. Neben der Prötzeler Wehr waren Einsatzkräfte aus Sternebeck, Herzhorn und Strausberg im Einsatz. "Ich bin allen Feuerwehrleuten, die an diesem Wochenende im Einsatz waren, unendlich dankbar für die geleistete Arbeit", sagte Amtsdirektor Karsten Birkholz am Sonntag.
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