Schon von Weitem stechen sie ins Auge – die knallgelb gestrichenen Metallrahmen in Wriezen, die reich bebilderte Schilder mit Texten zur Stadtgeschichte umrahmen. Sie zeigen Vergangenheit und Gegenwart der Stadt, die stolz den Titel „Tor zum Oderbruch“ trägt. Im Wriezener Ortsteil Haselberg stehen derartige Schilder schon länger. Und so entstand auf Anregung des Bildungsausschusses der Stadt die Idee, ähnliches auch in Wriezen zu realisieren.
In der Projektgruppe, die sich Ende des Jahres 2021 bildete, waren neben dem Wriezener Bürgermeister Karsten Ilm (CDU) und dem Fachbereichsleiter für Zentrale Dienste und Finanzen, Lars Große, mit Lutz Vollborth und René Enter auch zwei Haselberger vertreten.
Gemeinschaftsprojekt lokaler Akteure
Das historische Hintergrundwissen lieferte Lokalhistoriker Reinhard Schmook aus Bad Freienwalde. Die Metallrahmen für die Tafeln kamen von der Metallbaufirma Hanne aus Haselberg, für den Druck sorgte Creativ Design aus Wriezen – ein echtes Gemeinschaftsprojekt lokaler Akteure also.
Die Auswahl der Standorte erfolgte themengerecht – die Tafel zum jüdischen Leben hängt dort, wo einst die Synagoge stand. Und die zur Freiwilligen Feuerwehr, der ältesten Brandenburgs, unweit des Denkmals für ihren Gründer Albert Mahler.
Fünf Tafeln warten noch auf einen Spender
Mittlerweile haben sich für sieben Tafeln als „Paten“ Unternehmen oder Privatpersonen gefunden, die das Projekt mit Spenden finanzierten. Fünf weitere kommen nach Angaben der Stadt Wriezen hoffentlich zeitnah dazu, sobald sich Spender gefunden haben. Die gelben Rahmen stehen schon und warten nur darauf, mit weiteren informativen Schildern befüllt zu werden.
Die erste Tafel am Fuße der Eiche am Marktplatz wurde von der Schwefel Friseure GmbH gesponsort. Friseurmeister Daniel Schwefel war deshalb ebenfalls bei der feierlichen Enthüllung der ersten Tafel im Dezember dabei. Der Leser dieser Tafel erfährt zum Beispiel, dass an dieser Stelle bis 1942 ein Denkmal für Kaiser Wilhelm I. stand und dass sich das im Krieg zerstörte spätgotische Rathaus der Stadt einst am Markt befand. Mithilfe eines QR-Codes, der auf jeder Tafel prangt, kann man sich weitergehende Informationen auf sein Handy laden.