Die Galerie und Kunstschule Villa Blunk betreibt Steffen Blunk zusammen mit seiner Frau Anne. Die Vernissage war für Sonntag geplant, die Corona-Krise machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Damit steht der Titel der Ausstellung "Schöne Aussichten" ganz im Gegensatz zur aktuellen Realität.
"Trotzdem wollen wir die Ausstellung vorbereiten", so Blunk. Bis Mitte Mai war geplant, die Bilder der Öffentlichkeit zu präsentieren. Vielleicht gebe es ja in einigen Wochen die Möglichkeit, tatsächlich wieder die Tür zu öffnen, hoffen Blunk und Bourdon. In dem "trotzdem" klingt Trotz mit und dieser Trotz ist es auch, der die beiden antreibt, sich nicht komplett von ihrem Plan abbringen zu lassen. Sich in der ganzen Krise irgendwie ein Stück Normalität zu erhalten, ist der Wunsch, der viele Menschen aktuell antreibt – auch die Künstler.
"Kunst ist immer ein trotzdem", erklärt Catherine Bourdon. Die Kunst habe sich immer gegen etwas aufgelehnt und provoziert, das sei das Wesen der Kunst, macht Bourdon deutlich, dass man zwar die Einschränkungen akzeptieren müsse, die die Krise mit sich bringt, sich der Krise selbst aber nicht beugen dürfe.
Bourdon ist gebürtige Französin mit deutschen Wurzeln. Sie wurde in Paris geboren, studierte an der Sorbonne Kunst und Kommunikation und gleichzeitig auch noch an der Kunstakademie. Anfang der 90er Jahre kam die heute 52-Jährige nach Berlin und lebt dort nach wie vor. In ihren Bildern nehmen Motiv und Maltechnik gleichberechtigte Rollen ein. "Ich beschäftige mich viel mit dem Medium der Malerei, stelle meine Farben selbst her und arbeite dabei mit verschiedenen Pigmenten", gibt sie Einblicke in ihr Verständnis von Kunst.

Betrachter zwingen hinzusehen

Ihr sei es wichtig, dass es in ihren Bildern immer einen Bruch gebe, ein störendes Element, das den Betrachter immer wieder zwinge, das Bild anzuschauen. Wie der Betrachter ihr Bild interpretiere, sei seine eigene Sache. Die Frage, welche Aussage der Künstler mit seinem Werk machen wolle, halte sie für unangemessen. "Hätte ich etwas zu sagen, dann würde ich es sagen", erklärt sie, dass sie keine wirkliche Botschaft vermitteln wolle.
Dennoch beschäftige sie sich mit bestimmten Themen, wie Landschaft, Marine oder der Aktmalerei. "Ich zeige gerne die Natur, sehe mich aber nicht als Naturmenschen. Ich begegne ihr eher aus der Distanz", so Bourdon über Bourdon. Catherine Bourdon stellt weltweit aus, zuletzt 2019 in Paris. Auch wenn die Ausstellung vor Ort erst einmal nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird, gibt es die Möglichkeit, die Bilder von Catherine Bourdon zu sehen – und zwar im Internet. Auf Facebook unter Villa Blunk, auf der Homepage villa-blunk.de sowie über Instagramm unter Steffen Blunk. Auch das Künstlergespräch mit Catherine Bourdon möchte Steffen Blunk führen, filmen und über Facebook veröffentlichen.