Um den "Beat der Landschaft" zu finden, hatten das Oderbruch-Museum Altranft und das Jugendprojekt des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt am Wochenende in das Schloss Altranft eingeladen. Von Freitag bis Sonntag waren professionelle Musiker wie Pelle Parr und Berndt-Michael Petroschka und interessierte Jugendliche aus dem Oderbruch auf der Suche nach dem Sound. "Angenommen, das Oderbruch wäre ein Instrument, wie würde es klingen? Nach Kühen und Schafen? Nach Getreide, durch das der Wind streicht? Nach Traktorengegrummel, in das sich die Raspelgeräusche von Biberzähnen mischen? Oder doch eher nach Schlagzeug und Elektrobeats?", so Mona Schlüter, die das Projekt gemeinsam mit Katja Lebelt vom Projekt "MoveArtXChange" auf den Weg gebracht hat.
Erst Tamburin, dann Skype
Das konnten die neun Jugendlichen im Oderbruch-Museum im Schloss Altranft herausfinden. Die Sommerferien-Werkstatt begann auch am Sonnabend mit einer musikalischen Runde mit Tamburins, bevor es zur Skype-Konferenz mit den polnischen Teilnehmern des länderübergreifenden Projektes in den ersten Stock des Schlosses ging. "Wir wollen Brücken bauen", sagt Katja Lebelt, während sich die Jugendlichen mit den beiden Musikern auf die Suche machen, Töne analysieren, Klänge diskutieren und Rhythmus-Ideen entwickeln. "Wir wollen Jugendliche den Einstieg in die Musik ermöglichen", sagt die Künstlerische Leiterin des Projektes. Und während in Polen der Gesang entsteht, feilen die Jugendlichen diesseits der Oder an den Percussions, bevor alles professionell abgemischt und mit digitalen Musikaufnahmen und Tönen von Musikinstrumenten gemixt wird.
Wie das geht und wie man aus dem, was man um sich herum an Geräuschen wahrnimmt, Musik machen kann, zeigten der Percussionist Berndt Michael Petroschka sowie der Filmmusiker und Sounddesigner Pelle Parr den Teilnehmern des Workshops. "Im Kleinen wird so versucht, womit Paul Kalkbrenner seit Langem große Hallen füllt." Am Sonntag stand dann noch ein Clip-Dreh an. Die Teilnehmer wurden zudem gefilmt, um das Projekt zu dokumentieren.
Das MAX (MoveArtXChange)-Projekt ist ein drei Länder übergreifendes Bundesmodellprojekt der kulturellen Bildung. Kunst soll so auch in die Regionen abseits der großen Metropolen gebracht werden. Eine Zukunftswerkstatt, so nennt es das Brandenburgische Staatsorchester.
Mehr zum Projekt unter www.moveartxchange.de. Unter www.moz.de und bei Facebook finden Sie ein Video des Workshops. Weitere Infos zum Oderbruch-Museum Altranft unter www.oderbruchmuseum.de