Das Oegelner Landcafé hat im Innenraum bereits den Abstand zwischen Sitzplätzen erhöht. Größere Reservierung wie Geburtstag und Hochzeit mit mehr als 50 Gästen hatten die Mieter schon selbst abgesagt. "Solange es keine Ausgangssperre gibt, werden wir diese Woche noch probieren zu öffnen", sagt Betreiber Henrik Rudolph. Vom Mittagstisch ab 11.30 Uhr bis 18 Uhr ist offen.

Hoffen auf mutige Gäste

Bei großer Nachfrage könne sich Rudolph auch vorstellen, statt nur von Donnerstag bis Sonntag auch am Mittwoch zu öffnen. "Außerdem stellen wir Plätze im Außenbereich bereit, falls schönes Wetter wird, und bieten Essen außer Haus an", so Rudolph. Für den Eingangsbereich habe er zwar einen berührungslosen Desinfektionsmittelspender erwerben wollen, erzählt er enttäuscht. Aber solche könnten auch online erst in fünf bis sechs Wochen geliefert werden. "Aber wir hoffen jetzt erstmal auf mutige Gäste."
Alles über das Coronavirus und seine Folgen für Brandenburg und Berlin in unserem Corona-Blog.
Die Kantine des Spanplattenwerks, den Märkischen Hof, betreffen die Einschränkungen nicht direkt. Sie öffnet sowieso nur tagsüber. Dennoch hat sich einiges verändert. "Ich habe seit letztem Freitag schon auf allen 38 Tischen Zettel angeklebt mit Hinweisen, wie sich die Gäste verhalten sollen", sagt Hauschef Gerhard Kusay. Darauf heißt es: Abstand halten, Hände waschen, ganzen Raum ausnutzen. Türen stehen immer offen, damit niemand die Klinken anfassen muss. "Bisher verhalten sich alle sehr vernünftig", sagt er. Der Andrang sei zwar schon spürbar geringer geworden. Aber: "Noch ist alles in der Schwebe", meint Kusay.
Der Kantinenbetreiber empfiehlt trotz aller Vorkehrungen: "Es ist besser, sich Essen abzuholen. Es muss nicht die ganze Familie hierherkommen. Es reicht, wenn der Vater kommt und für alle etwas mit nach Hause bringt." Außerdem seien seine Mitarbeiter, beispielsweise Kassiererinnen, durchaus etwas ängstlich, da sie ja stets im direkten Kontakt mit den Gästen sind. Zwei junge Mitarbeiter suchten aktuell intensiv nach einer Kinderbetreuung, um nicht auszufallen. Eine zeitweise Freistellung hält der Chef aber für möglich.
Im Märkischen Gutshaus bietet Betreiberin Yvonne Hotzan den Gästen Kaffee und Kuchen sowie ein kleines Imbissangebot: "Auch Außer-Haus-Bestellungen per Telefon sind möglich." Wie lange noch, wisse sie indes nicht.
Weniger Sorgen macht sich Doreen Jakopaschk, die neue Betreiberin der Pizzeria in Goyatz. Ihr Häuschen dürfe nun einfach nur einzeln betreten werden, Verzehr vor Ort sei nicht vorgesehen. Bislang könne sie die Öffnungszeiten von 17 bis 20 Uhr täglich aufrechterhalten. Eine Schließung, falls sie kommen sollte, könnte sie maximal zwei Monate überbrücken.

Pizza im Vorbeifahren

Auch im Friedländer Restaurant Fontana al Zampillo ist der Abendbetrieb wichtig. Bis 18 Uhr ist regulär geöffnet, danach wird nun eine Art "Drive in" angeboten: Gäste können Essen bestellen und bekommen es am Ausgang zum Mitnehmen ausgehändigt. In der Gemeinde Rietz-Neuendorf halten die Gaststätten Zum Alten Konsum und Fünfhausen jeweils bis 18 Uhr ihr gewohntes Angebot bereit. Der Goldene Hirsch bietet zudem Lieferservice und bargeldloses Bezahlen über eine App an. In Tauche ist die Gaststätte Zur Sonne geöffnet.
Für einen Liefer- und Abholservice ab 18 Uhr hat sich auch die Trattoria da Gino in Storkow entschieden. Das Café Burgstübchen musste schließen, weil die gesamte Burg dicht ist. Das Eiscafé Domichowski hatte am Donnerstag vorerst letztmals geöffnet. "Weil sich zahlreiche Familien bei uns treffen wollten, mussten wir für die Zukunft besonders großen Andrang befürchten. Wir müssen die Menschen und uns selbst aber vor Ansteckung schützen", so Max Domichowski.