Gebraucht wird es, wie die zahlreichen Einsätze in der Vergangenheit beweisen: Feuer in der Lieberoser Heide; Verkehrsunfall zwischen Lansfeld und Goyatz; Bungalow-Explosion in Zaue: Der Einsatztrupp der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Lieberose ist immer "einsatzbereit, besitzt Können und Mut", wie Bernd Boschan, Direktor des Amtes Lieberose/Oberspreewald, am Samstag lobte. Da feierte die FFW um Wehrführer Mathias Keller mit einem Festumzug und einem zünftigen Ball am Abend im Bürgerzentrum Darre nicht nur Geburtstag, sondern auch die Einweihung des neuen Tanklöschfahrzeuges TLF 400.
Ein Kraftpaket im kräftigen Rot, das nicht nur durch seine Größe beeindruckt. "Der TLF 400 kann weit mehr, als nur gewaltige Mengen Löschmittel transportieren. Die hochmoderne, überaus präzise Pumpen- und Zumischtechnik gibt dem TLF konzentrierte Schlagkraft", erklärt Mathias Keller (35), seit drei Jahren ehrenamtlicher Chef von 27 Einsatzkräften. Zur Wehr gehören auch elf Kinder, von Jugendwart Lorenz Sprenger betreut, und vier Senioren in der Alters- und Ehrenabteilung.
Frauen machen mit
Warum ein neues Löschfahrzeug? Wo ist der Vorgänger geblieben? Philipp Konzack (27), Kellers Vize, muss schmunzeln. "Wir hatten einen W 50 TLF 16 aus DDR-Produktion. Der wurde jetzt außer Betrieb gesetzt und gehört nun der Feuerwehr in Tauche." Lieberose ist mit Straupitz Stützpunktfeuerwehr. Was heißt: Sie hebt sich durch ihre Mannschaftsstärke und Ausstattung von anderen Feuerwehren im Umkreis ab und wird deswegen auch über ihr eigentliches Einsatzgebiet hinaus zu Einsätzen herangezogen.
Erstmals drei Frauen bereichern seit Sonnabend die bisherige Männerwehr. Eine aus dem Trio: Odett Arnold. Die 31-jährige Tourismus-Expertin ist gebürtige Lieberoserin – und kam nach ihrem Studium in Berlin wieder in die Heimat zurück. "Hier ist mein Lebensmittelpunkt. Und die Wehr so etwas wie eine Familie. Hier bringe ich mich gern ein."
In Lieberose geboren, wenn auch schon 1944, ist Günter Roggan. Er saß mit Ehefrau und Freunden im Eiscafe an der Schlossgasse – ideal, um den Festzug zu beobachten. Und mit Blick auf die Wehr meinte der TV- und Hifi-Spezialist: "Unsere Regierung sollten die Ehrenamtler viel mehr würdigen. Zum Beispiel durch Bonuspunkte für die Rente."