Das Wetter ist für den Anlass wie geschaffen: Die Frühlingssonne strahlt, ein idealer Tag für Gartenarbeit. Auf einer etwa 500 Quadratmeter großen Fläche unmittelbar neben der Schule wird es in wenigen Jahren grünen und blühen. Am Sonnabend setzten Schüler mit Hilfe von Erwachsenen die ersten 39 Sträucher und Bäume in die dunkle Erde: Hainbuchen, Ginster, roter Hartriegel, Schlehen, Sommerflieder, Haselnuss und Johanniskraut.
"Aus Johanniskraut haben unsere Vorfahren Öl gemacht, das hat eine beruhigende Wirkung", klärt Mike Dittrich, einer der Vorsitzenden des Fördervereins Naturpark Schlaubetal, über die Wirkung der Heilpflanze auf. Dieses und vieles mehr werden die Kinder an dekorativen Holztafeln mit Erklärungen zu jeder der ausschließlich heimischen Pflanzenarten erfahren. "Das soll quasi ein grünes Klassenzimmer werden", sagt Annemarie Kaiser, ebenfalls Vorsitzende des Fördervereins.
Vom Verein kam vor etwa eineinhalb Jahren die Idee, in Friedland einen Erlebnisgarten an der Schule einzurichten. Und sie fand bei Bürgermeister Thomas Hähle ein offenes Ohr. "Den alten Spielplatz brauchten wir nicht mehr, da unser Schulhof erst vor kurzem schön saniert worden ist. Ein solches naturerzieherisches Projekt kann man nur begrüßen."
Mit der Stadt wurden ein Kooperationsvertrag und ein Pachtvertrag für das Gelände unterzeichnet, dann konnte es losgehen. Rund 3000 Euro Fördermittel erhielt der Förderverein Naturpark Schlaubetal von der Naturstiftung David und aus Landeslottomitteln. Die Pflanzen wurden in der Friedländer Gärtnerei Kucher gekauft, die Holztafeln stellte der Bautischler Hendrik Kliche aus Lieberose her. Auch Pflanzen- und Umweltmaterial, Bestimmungsliteratur und Ferngläser wurden für die Kinder angeschafft.
Mit im Boot ist zudem Axel Becker, Leiter der Oberförsterei Lieberose, der sich als waldpädagogischer Betreuer angeboten hat. "Wir haben ja ein Interesse, dass die Kinder viel über den Wald und seine Tiere lernen", sagt Becker am Rande der Veranstaltung. "Manche trauen sich ja wegen des Wolfes gar nicht mehr in den Wald, da wird viel Unsinn verbreitet."
Die Betreuung des Erlebnisgartens, quasi als Projektverantwortliche, werden die Fördervereinsmitglieder Anke Bahls und Peter Lorenz, er ist Erzieher im Hort, übernehmen.  Anke Bahls animierte die anwesenden Kinder sogleich, beim Einpflanzen der ersten Sträucher und Bäume tüchtig mitzuhelfen. Alle griffen sich Spaten und schon konnte es auf dem bereits vorbereiteten Acker und munter fachlicher Anleitung losgehen. "Uns geht es auch darum, den weiteren Anbau mit den Kindern zu machen und ihre Ideen einfließen zu lassen", sagt Annemarie Kaiser.
Umweltbildung sei schließlich eines ihrer Vereinsziele. Demnächst kann die Arbeit an der Kräuterburg weitergehen, die Feldsteine dafür sind schon zu einem Wall aufgetürmt. Und irgendwann wird auch der alte verrostete Metallzaun verschwinden und durch eine schöne Hecke ersetzt werden.