Der volle Parkplatz vor dem Wettermuseum in Lindenberg zeigt schon an, was an diesem Nachmittag hier los ist: Das Café drinnen ist voll, bei einer Führung mit dem Umweltbildungsreferenten Jannis von Buttlar gruppieren sich interessierte Besucher um die Exponate im Museum. "Der Andrang ist größer, als wir erwartet hätten", sagt Gabriele Weitzel vom Vorstand des Museums.
Anlässlich des neu eingeführten Feiertags in Berlin zum internationalen Frauentag erhalten Frauen an diesem Freitag freien Eintritt. Explizit hat das Museum auch Berlinerinnen eingeladen, und tatsächlich ist eine von ihnen gekommen: Franka Badower aus Berlin besucht mit ihrer Tante Jana Tschierschky, ihrer Großmutter Mechthild Tschierschky aus Eisenhüttenstadt und den Kindern Betty und Mila das Museum: "Wir machen jedes Jahr am Frauentag einen Ausflug ohne die Männer zusammen", sagt Frauke Badower. Tochter Betty (6) gefällt vor allem der historische Wetterbericht auf dem Bildschirm, sie selbst sei von der historischen Ballonhalle begeistert.
Zu Besuch ist auch eine 17-köpfige Delegation der Altersgruppe der Feuerwehr Wendisch Rietz. "Wir wollen unseren Frauen etwas Gutes tun", sagt der Leiter der Gruppe, Herbert Krügers. Viele seien zum ersten Mal im Wettermuseum, besonders habe sie der Ballonaufstieg beeindruckt. Zu Gast ist an diesem Tag auch eine besondere Frau: Ilse Spahn, die in der DDR stellvertretende Leiterin des meteorologischen Dienstes war. Die 86-Jährige möchte in Lindenberg mit den Besuchern ins Gespräch kommen: "Ich möchte für alle Frauen im meteorologischen Dienst sprechen", sagt sie.