Der kleine Mann freute sich, dass Opa Andreas, in Lübbenau zu Hause, am Samstag zum Seifenkisten-Rennen kam und Oma Heidi mitbrachte. Und er freute sich, dass der Opa mit ihm, dem Enkel, in eine selbstgebaute Seifenkiste stieg, die mit einem bunten Teufel bemalt war. "Wir wollen schließlich wie der Teufel fahren", sagte der 57-jährige Spreewälder lachend.
Direkt vor dem Grundstück der Lehmanns, auf einem hochgestellten Container von Kurylszyn-Bau als Rampe, wurde Sonnabend das 10. Friedländer Seifenkisten-Rennen mit 31 Teilnehmern in vier Altersklassen gestartet.
Bürgermeister Thomas Hähle, der das Rennen und somit das Dorffest eröffnete, stand vier Stunden lang an der 300 Meter langen Rennstrecke, moderierte die 62 Wertungsläufe, spielte flotte Rhythmen und plauderte mit der beträchtlichen Zuschauerschar am Straßenrand. "Ich habe früher Platten aufgelegt. Die Anlage ist Stadteigentum. Warum sollen wir viel Geld für einen DJ ausgeben, wenn wir es selber können." In wenigen Sätzen erläuterte Hähle den Rennmodus: Als Minis gelten Kinder bis fünf Jahre, die mit einem Erwachsenen in der Seifenkiste sitzen; Kids sind die Sechs- bis Zehnjährigen, Teens Mädchen und Jungen bis 15. "Die Altersklasse Oldies brauche ich wohl nicht erklären. Da kann auch der Uropa Pilot sein." Zum dritten Mal trug Schadow dieses tolle Rennen aus. "Wir haben hier durch die asphaltierte Strecke bergab ideale Bedingungen. Eine Rechtskurve in der Dorfmitte sorgt für zusätzlichen Reiz", erläutert Ortsvorsteher Ingo Schulze. Von seinen 139 Schadowern "sind bestimmt 138 am Straßenrand", meinte der 50-Jährige lachend. Er sei stolz auf seine Mitbewohner. "Sie haben sich besonders bei der Versorgung der Zuschauer wieder richtig ins Zeug gelegt."
Der Anglerverein bot leckere Fischbrötchen an, die Frauen aus dem Dorf hatten Kuchen gebacken, es roch nach gebratenen Würsten und Kammscheiben.
Geschenk für den Enkel
Einer der Zuschauer, der weitab von Schadow, nämlich in Potsdam, sein Zuhause hat, war Karl-Heinz Schmidt. "Mein Enkel Tobias wird im April nächsten Jahres zehn. Ich bin Handwerker, habe, wie man so schön sagt, goldene Hände. Zum Geburtstag bekommt er von mit eine Seifenkiste geschenkt. Hier in Schadow habe ich viele Tipps erhalten, jede Menge fotografiert. Kenne jetzt auch die Voraussetzungen – von einer funktionierenden Lenkung und Bremse bis zu den Sitzvarianten, auch hockend oder auf dem Rücken liegend."
Finn Lehmann mit Opa Andreas wurde bei den Minis übrigens Zweiter. Mit einer Rennzeit von 22,57 Sekunden legte Henriette Krüger, Siegerin bei den Teens, den schnellsten Lauf des Tages hin. Und Max Voß von der Jugend-Sozialstation Friedland, der das Rennen betreute, wollte sich über die MOZ "bei allen Sponsoren und ehrenamtlichen Helfern, so bei Familie Päthe und Ricardo Karras, die die Rennzeiten erfassten" bedanken.