Viele Bäume, lange Fahrtwege: an einigen Schulen der Fürstenwalder Aus- und Weiterbildungszentrum gGmbH (FAWZ) hat Sturmtief "Sabine" dafür gesorgt, dass am Montag kein Unterricht stattfand. Betroffen waren die Gesamtschule Woltersdorf, der Montessori-Campus in Hangelsberg, die Oberschule Briesen sowie die Gesamtschulen in Petershagen und Königs Wusterhausen.
Jederzeit Lehrer vor Ort
"Das haben wir am Sonntagabend entschieden", sagt Geschäftsführerin Kirsten Schmitt. "Es ist immer eine kniffelige Angelegenheit und man kann es nie allen recht machen", weiß sie, aber die Sicherheit der Kinder gehe vor. Beschwerden von Eltern, dass sie nun ihre Kinder betreuen müssen, habe es nicht gegeben. Am Dienstag finde der Unterricht wieder normal statt. In anderen Schulen lief der Betrieb regulär, allerdings war es Eltern freigestellt, bei Sicherheitsbedenken ihre Kinder zu Hause zu lassen.
In der Beeskower Fontane-Grundschule ging beispielsweise alles seinen gewohnten Gang. Franziska Röhl sagt: "Einige wenige Kinder fehlen, aber es sind weniger als zehn." Auch in der Grundschule Friedland verlief der Unterricht planmäßig. "Zehn Schüler sind weggeblieben, waren offiziell entschuldigt", erläutert Schulleiterin Elke Lange. "Aber alle Lehrkräfte sind da und das Wetter hat sich beruhigt."
Überhaupt schien "Sabine" den Osten des Landkreises nur noch mit weniger Kraft erreicht zu haben. Aus Sicht der Niederbarnimer Eisenbahn-Gesellschaft, die unter anderem die Strecke der Regionalbahn 36 zwischen Königs Wusterhausen über Storkow und Beeskow nach Frankfurt betreibt, war "Sabine" letztlich gar harmlos. "Es kam zu keinen Ausfällen, keinem Schienenersatzverkehr", erklärte NEB-Sprecher Holger Reimann auf Nachfrage. In der Nacht seien ein paar Bäume ins Gleisbett gefallen, vor allem im Berliner Randgebiet bis Fredersdorf, vereinzelt bei Storkow. Aber die kleinen Störungen seien schnell beräumt worden. Weiter im Osten habe es keinerlei Störungen gegeben.
Die Deutsche Bahn konnte ihren Betrieb im Landkreis Oder-Spree zum Nachmittag hin auch wieder fast normalisieren. "Hier und da gab es regionale Einschränkungen", sagte Bahnsprecher Burkhard Ahlert. "Aber im Großen und Ganzen ist alles glimpflich abgelaufen."
Ähnlich äußern sich die Wehrführer des Amtes Scharmützelsee und der Gemeinde Steinhöfel. "Es gab schon stärkere Stürme", so André Bülow aus Steinhöfel. "Wir hatten nichts zu tun." Sein Kollege Andreas Diebert vom Scharmützelsee stimmt ihm zu. Lediglich ein umgestürzter Baum musste am Sonntagnachmittag von der Verbindungsstraße zwischen Wendisch Rietz und Bad Saarow entfernt werden.
Nur ein "mäßiger Sturm"
Karsten Schwebe, Gemeindewehrführer von Tauche hat eine schlaflose Nacht hinter sich: "Wir haben uns auf einen Einsatz vorbereitet." Über die entsprechenden Funkverbindungen sei man in Verbindung gewesen. "Ab drei Uhr war der Sturm angekündigt, aber wir hatten Glück. Ein Einsatz war nicht erforderlich", so Schwebe. Im Raum der Stadt Beeskow gab es keinen Einsatz, auch keinen Bereitschaftsdienst. "Die Nacht verlief ruhig", berichtet Michael Hentschke, stellvertretender Stadtbrandmeister. "Die Bäume waren schon verschnitten und der Sturm mäßig." Das bestätigt auch Frank Nagel, Gemeindewehrführer von Rietz-Neuendorf: "Die Jahreszeit kommt uns da zugute. Die Bäume sind ohne Laub, da ist der Windwiderstand gering." Informiert ist die Freiwillige Feuerwehr dennoch und verfolgt die Wetterentwicklung: "Zum Nachmittag soll der Wind nochmal auffrischen."