Dass die Künstler dabei die Kreisgrenzen von Spree-Neiße nach Dahme-Spreewald überschreiten, spielt keine Rolle. "Ich bin öfter in der Gegend unterwegs", sagt Hans Müller (66) und er kennt auch das Lieberoser Schloss, das mehrere Umbauphasen erlebte und in seiner jetzigen Gestalt vom Barock geprägt ist. Die kurze Führung mit Dieter Klaue vom Förderverein Lieberose eröffnet dennoch allen Hobbymalern neue Einblicke. "In wenigen Tagen wird die neue, überarbeitete Schlossbroschüre vorliegen", sagt er.  Zur Ausstellungseröffnung werde es nicht klappen.
Helga Richter (70), Karin Gollos (61) und Bernd Opel (66), die auch dabei sind, nehmen mit ihren Fotoapparaten selbst Motive auf. Wer an diesem Tag nicht unterwegs ist, geht bei anderer Gelegenheit auf die Suche im Schlosspark oder in der Stadt. "Diese Einführung heute ist super und die Galerie in der Darre bietet ideale Voraussetzungen zum Hängen der Bilder", freut sich Hans Müller schon jetzt. Er hatte den Kontakt zum Förderverein hergestellt und die Ausstellung der "Peitzer Land Maler"  in Lieberose angeregt.
"Es ist ein kleines Netzwerk entstanden", sagt Dieter Klaue. Gemeinsam mit seiner Frau betreut er die Galerie-Arbeit in der Lieberoser Darre. Und Heidemarie Klaue leitet die Malgruppe beim Kunstkreis Beeskow. "Es ist schön, wenn Künstler aus der Region eine Ausstellung bei uns gestalten – und wenn sie die Motive in Lieberose finden, ist es noch schöner", betont der Vereinsvorsitzende. Er habe sich auch die Ergebnisse des deutsch-polnischen Pleinair im Produktenmagazin des Peitzer Eisenhüttenwerks angesehen. "Ich bin begeistert von der Qualität der Arbeiten, von der Vielseitigkeit und den verschiedenen Handschriften", sagt er.
Doch vor einer Ausstellungseröffnung  braucht es den Fleiß und die Kreativität der Maler. Hans Müller  stellt einen Sonnenschirm an die Auffahrt zum Schloss. Auf seinem Klapptischchen liegt ein weißes Blatt Papier. Er arbeitet an diesem Tag mit Aquarellstiften. Am Nachmittag wird sein erstes Werk fertig sein. Karin Gollos ist mit ihrem Rucksack, aus dem mit wenigen Handgriffen ein Hocker wird, ihrem Skizzenblock und den Farben weitergezogen. Sie geht zum Pavillon am Schlosspark. Das historische Gebäude steht auf dem Gelände der Schlossgärtnerei und ist zu dieser Jahreszeit von Blütenpracht umgeben. Sie kennt diesen Ort gut und ist begeistert. "Ich habe hier schon zum Tag der offenen Gärtnerei ausgestellt", sagt sie und findet bald einen Platz mit guter Sicht auf ihr Objekt.
Auch Helga Richter ist vom Pavillon beeindruckt und macht einige Fotos, die ihr  als Grundlage dienen. "Die Führung durch das Schloss war sehr interessant, ich bin oft mit dem Fahrrad unterwegs und mache Fotos", sagt die Taubendorferin. Zu Hause werde sie dann aquarellieren. In Kursen an der Volkshochschule und bei Manfred Ewersbach hat sie an ihrer Technik gearbeitet und auch schon in Ausstellungen einige Bilder gezeigt.
Friedhofskapelle in Acryl
Bernd Opel hat seinen Skizzenblock dabei und will nicht nur mit dem Fotoapparat Bildideen einfangen.  Die Schulenburgsche Friedhofskapelle im Schlosspark auf einer kleinen Anhöhe gelegen, ist sein Ziel. Dort entsteht gleich ein Acrylbild. "Ich habe erst Zeichnungen gemacht und dann gemalt", erzählt er am Ende. Die Farben trocknen schnell. Eine leichte Brise hat das Pleinair begleitet. Schnelles, präzises Arbeiten ist den ganzen Tag über angesagt. Am Ende packen alle zufrieden ihre Utensilien ein. Ausstellungsbesucher dürfen gespannt sein, was die "Peitzer Land Maler" am Freitag in der Lieberoser Darre präsentieren.
Die Ausstellung in der Darre wird am Freitag um 17 Uhr in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Lieberose eröffnet.