Der Anblick war auch für die Einsatzkräfte der Feuerwehr Werneuchen neu. Insgesamt 27 Fässer mit je 60 Liter Altöl fanden sie am späten Montagabend an der L292 zwischen Schönfeld und Tempelfelde vor, nachdem ein entsprechender Notruf eingegangen werden.
„Dass jemand mal einen Kanister Öl in der Landschaft entsorgt, kommt schon mal vor. Aber in diesem Ausmaß und in dieser Art und Weise habe ich das noch nicht erlebt“, berichtet Werneuchens stellvertretender Stadtbrandmeister, Steffen Gerigk bestürzt. Er hatte den zweieinhalbstündigen Einsatz, an dem vier Ortswehren aus der Umgebung beteiligt waren, am Montagabend geleitet.
Öl lief aus den Fässern in den Boden
Laut Gerigk waren die Fässer nicht nur abgestellt worden, sondern zum Teil auch offen gewesen und ausgelaufen. Die Einsatzkräfte sperrten die Umgebung deshalb ab und überprüften zunächst, ob sie es noch mit weiteren, möglicherweise gefährlicheren Chemikalien, zu tun hatten. „Am Ende befand sich in allen Fässern Altöl“, so Gerigk.
In Abstimmung mit der unteren Bodenschutzbehörde des Landkreises wurden die Fässer so gesichert, dass nichts mehr auslaufen kann. Bereits ausgetretenes Öl wurde durch die Feuerwehr abgebunden.
Umweltamt und Bauhof im Einsatz
Nach Angaben der Kreisverwaltung wurde am Dienstag durch den Bauhof der Stadt Werneuchen mit Öl und Bindemitteln kontaminierter Oberboden abgetragen und ordnungsgemäß entsorgt. „Die Fässer wurden als herrenloser Abfall im Auftrag des Umweltamtes durch die Barnimer Dienstleistungsgesellschaft entsorgt“, erklärte der Sprecher der Kreisverwaltung, Robert Bachmann.
Unklar ist noch, woher das Altöl stammt und wer es dort entsorgt hat. „Wir haben noch keine konkrete Spur“, sagte Polizeisprecher Stefan Möhwald am Mittwoch. Die Polizei hat Ermittlungen wegen Bodenverunreinigung aufgenommen.
Zeugenaufruf der Polizei
Die Kripo hofft jetzt auf mögliche Zeugenhinweise. Wer irgendetwas gesehen hat, das mit der Tat im Zusammenhang stehen könnte, wird gebeten, die Polizei in Bernau unter 03338 3610 zu informieren. Alternativ kann die Internetwache unter www.polizei.brandenburg.de (Rubrik „Hinweis geben“) genutzt werden.
„Wir gehen davon aus, dass es Zeugen gibt“, so Polizeisprecher Möhwald. Denn 27 schwere Fässer lade niemand kurz im Vorbeifahren ab. „Der Täter muss sich dort einige Zeit aufgehalten haben. Vielleicht hatte er auch Helfer beim Abladen.“ Sollte also jemand Fahrzeuge oder Menschen, die sich am Montagabend längere Zeit an der L292 zwischen Tempelfelde und Schönfeld aufhielten, gesehen haben, könne dies schon ein wertvoller Hinweis sein, so Möhwald.