Mitten bei der Arbeit von einem betrunkenen Mann beleidigt und bedrängt werden: Ein Szenario, das sich wohl keiner wünscht. Passiert ist das allerdings Rettungssanitätern am Montagabend, 20. März, in Ahrensfelde. Am Ende musste die Polizei anrücken, um die Rettungskräfte zu schützen und den Betrunkenen zu beruhigen.
Folgendermaßen soll es sich laut Polizei zugetragen haben: Zunächst waren die Rettungskräfte wegen eines medizinischen Notfalls auf den Parkplatz des Kaufparks Eiche in der Landsberger Chaussee gerufen worden. Als die Retter vor Ort eintrafen und die Frau des Betrunkenen behandeln wollten, soll er die Rettungskräfte bedrängt haben. Neben diversen Beschimpfungen und Bedrohungen, die eine Notärztin und die Notfallsanitäter über sich ergehen lassen mussten, kam es dabei auch mehrfach zu Versuchen des Mannes, in den Rettungswagen zu gelangen.

Mann fuhr auf die Beamten zu

Nachdem sich die Situation gegen 20.30 Uhr so zugespitzt hatte, dass eine Behandlung der jungen Frau kaum noch möglich war, mussten Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Polizei hinzugerufen werden. Als diese vor Ort eintrafen, fuhr der Mann mit seinem Opel über den Parkplatz und soll teilweise auch auf die Beamten zugefahren sein. Das hatten Zeugen geschildert. Besonders brisant: Auf der Rücksitzbank soll sich die Tochter des Betrunkenen befunden haben.

Mann wurde vorläufig festgenommen

Was dann folgte, war die vorläufige Festnahme des alkoholisierten Mannes. Eine Atemalkoholmessung lehnte er zwar ab, dafür wurde jedoch eine Blutentnahme richterlich angeordnet. Die Polizei leitet nun die Ermittlungen unter anderem wegen des Fahrens unter Alkoholeinfluss sowie der Bedrohung und Beleidigung ein. Eine Fahrerlaubnis soll der 34-Jährige nicht besitzen, wie die Polizeidirektion Ost auf Nachfrage mitteilte.

Angriffe auf Rettungskräfte keine Seltenheit

Angriffe auf Rettungskräfte nehmen in den letzten Jahren immer häufiger zu. Vor allem unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen fällt bei vielen Tätern die Hemmschwelle. Neben den offiziell erfassten Statistiken dürfte die Dunkelziffer jedoch um ein Vielfaches höher sein. Laut Lars Wieg, dem Landesverbandsvorsitzenden der Deutschen Feuerwehr Gewerkschaft, werden viele Angriffe gar nicht zur Anzeige gebracht. Die Gründe dafür liegen vor allem in der langsamen Strafverfolgung und der viel zu geringen Strafen für die Täter. „Das lohnt sich eh nicht“, sei oft die Aussage vieler Kollegen.
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