Ahrensfeldes Abgeordnete haben sich ihre Entscheidung wirklich nicht einfach gemacht. "Wir haben eine sehr gute Diskussion geführt", fasste Beate Hübner, CDU-Gemeindevertreterin, nach der Sondersitzung zusammen. "Dabei haben wir uns nicht vor den Ecken und Kanten gedrückt", meinte sie zufrieden. Sie und ihre Kollegen hatten sich intensiv mit den Architektenentwürfen befasst, von denen es zum Schluss drei Varianten gab. Schließlich entschied man sich für den Entwurf, der im höchsten Maße eine flexible Raumnutzung von Schule und Hort bietet und am meisten der modernen Gestaltungsidee von "Clustern" und "Heimatbereichen" entspricht. Damit wandte man sich eindeutig gegen eine "konventionelle Flurschule".
Das vierstöckige Gebäude, in dem später rund 700 Kinder lernen sollen, wird sich zwischen der Ahrensfelder Straße und der Thomas-Müntzer-Straße erstrecken. Der kompakte Bau soll aus fünf rechteckigen Trakten bestehen, von denen zwei vor allem die Schulnutzung beherbergen, einer den Hort, ein weiterer die Mensa. An der Ahrensfelder Straße wird – im fünften Trakt – die neue Zweifeld-Turnhalle gebaut. "Wir haben die bebaubare Fläche komplett ausgenutzt, mehr kann auf diesem Grundstück kaum gebaut werden", hatte die Architektin und Ahrensfelder Gemeindevertreterin Oda Formazin bei einer der ersten Präsentationen im November erläutert. Ihre Firma und drei weitere Partnerbüros, darunter das Ingenieurbüro Bernau (IBB), haben die Generalplanung für das Projekt inne. Leitend war bei dem Entwurf, der sich durchsetzte, der Gedanke der Doppelnutzung von Räumen. "Die Horträume sollen auch tagsüber nicht leer stehen, sondern zum Beispiel für Arbeitsgruppen oder Förderunterricht genutzt werden", hatte Oda Formazin erklärt.
Die Kinder, die in der neuen Schule lernen, werden voraussichtlich nicht in fix zugeordneten Klassenzimmern, sondern in "Clustern" unterrichtet. Dabei fasst man eine bestimmte Anzahl von Klassen und Gruppenräumen zu einem räumlichen Verbund – in Lindenberg sind es jeweils die vier Klassen eines Jahrgangs – zusammen. Herzstück eines jeden Clusters bildet ein Forum oder Marktplatz. Dieser kann als Pausenraum, Raum für offene Unterrichtsformen oder als Versammlungsraum genutzt werden. Ein Teamarbeitsraum für Lehrer kommt jeweils dazu. Kompensiert wird dieses offene Raumkonzept durch "Heimatbereiche", in denen sich die Kinder geborgen und wohlbehütet fühlen sollen. Hier sind jeweils Garderoben und die Sanitäranlagen einer Klasse untergebracht. Votiert haben die Ahrensfelder Kommunalpolitiker auch für denjenigen unter den Entwürfen, der eine etwas aufgelockerte Fassade vorsieht. Einer der fünf Quader ist beispielsweise etwas nach vorne Richtung Schulhof eingerückt.
Im Vorfeld hatte eine Projektgruppe daran gearbeitet, die pädagogischen Vorstellungen in konkrete Raumanforderungen zu übersetzen. Die Ergebnisse der Projektgruppe, in der das Kollegium der Blumberger Grundschule, des Horts, die Verwaltung und Architekten mitarbeiteten, wurde jeweils an die Gemeindevertreter und an die Bauverwaltung weitergeleitet. Außerdem setzte sich Bauhofchefin Carola Riedel aus Sicht eines möglichst reibungslosen technischen Betriebes mit dem Entwurf auseinander. Nach dem intensiv auf Konsens ausgerichteten Verfahren herrschte schließlich unter den Abgeordneten und der bei der Sitzung anwesenden Schulleiterin  Patricia Franke relativ große Einigkeit. Für den "Clusterentwurf" stimmte auch Wolfgang Unger (BVB/Freie Wähler), obwohl ihm das Grundstück für eine Schule nicht optimal geeignet scheint und er die anvisierte hohe Schülerzahl für zu hoch hält, um ein optimales pädagogisches Umfeld zu schaffen.
Nun sitzt der Gemeindeverwaltung die Zeit im Nacken, denn 2021 soll in der neuen Schule schließlich schon unterrichtet werden. Bald wird Bauantrag gestellt.