Es läuft bei Philip Opitz. Aber so richtig. Mit seinen beiden Treffern sorgte er am Wochenende dafür, dass Einheit Zepernick das Aufsteiger-Duell in der Landesklasse Nord gegen den SV Oberkrämer mit 2:1 für sich entscheiden konnte. Mit neun Toren in sieben Spielen ist der 30-Jährige derzeit der beste Torschütze des Landesklasse-Aufsteigers Einheit Zepernick. Das hätte vor der Saison wohl niemand vermutet – vor allem angesichts der Konkurrenz innerhalb der Mannschaft.

Hat sich ins Rampenlicht gespielt

Die Zepernicker haben immerhin sehr viel hochkarätiges Personal versammelt. Mit Kevin Maek, Thiemo-Jerome Kialka, Steven Puhlmann, Alexander Rathmann und Marinko Becke holte Trainer Lucio Geral Spieler ins Team, die teilweise Erfahrung aus Zweiter und Dritter Liga mitbringen. Doch dahinter muss sich Philip Opitz nicht verstecken, was auch seine Torausbeute zeigt.
Philip sei einer, der sich ins Rampenlicht gespielt habe, lobt sein Trainer Lucio Geral. „Das ist für uns besonders wichtig, da derzeit einige Spieler verletzt ausfallen.“ Dabei machte er dem Sohn seines Co-Trainers vor dem Spiel noch eine deftige Ansage. „Ich habe ihn angezählt, weil er gegen Fürstenwalde unser schlechtester Mann war. Ich habe ihm aber gesagt, dass er trotzdem mein Vertrauen hat, weil er bislang die meisten Tore für uns geschossen hat. Dieses Vertrauen hat er mir mit seinem Doppelpack zurück gegeben. Er war gut drauf.“
Philip Opitz weiß seine Chance durch den Ausfall von Kevin Maek und Thiemo Kialka zu nutzen. „Ich spiele zwar nicht genau auf deren Position, sondern weiter hinten, aber der Weg nach vorne ist für mich dadurch eher frei“, erklärt er lachend.

Nach einer Saison bei Einheit Bernau zurück nach Zepernick

Der 30-Jährige kann auf eine lange Fußballer-Kariere zurück blicken, spielte schon für die Füchse Berlin Reinickendorf in der Oberliga, für den TSV Lichtenberg und den VfB Einheit zu Pankow, bevor er vor fünf Jahren seinem Vater Dirk Opitz folgte, der die Kreisoberliga-Mannschaft von Zepernick übernommen hatte.
2018 sorgte sein Wechsel zum Brandenburgligisten Einheit Bernau für Aufsehen. Der Mittelfeld-Lenker kam unter Trainer Nico Thomaschewski nur zu kurzen Einsätzen, nach einem Jahr kehrte er zurück nach Zepernick.
Bereut hat er diesen Schritt nicht. „Ich habe bei Einheit wahnsinnig viel gelernt. Allein schon das Training mit Nico Thomaschewski und den Spielern der Brandenburgliga hat mir unheimlich viel gebracht. Es war der richtige Schritt.“
Dass er wieder zurück gewechselt ist, hatte zwei Gründe. „Lucio hatte mir erzählt, was er hier vorhat in Zepernick und hatte mir das schmackhaft gemacht. Dazu kam, dass mir für die kürzeren Einsatzzeiten der Aufwand zu hoch war. Dreimal Training die Woche, weite Anreise zu den Spielen und dann kommst du nur eine halbe Stunde zum Einsatz – das passte dann nicht. Andere waren halt stärker als ich.“

Die kleine Julia bestimmt jetzt sein Leben

Mit 30 sei er jetzt auch in einem Alter, wo er spielen wolle und das tun, was ihm Spaß macht. Zumal es inzwischen auch noch etwas im Leben des Berliners gibt, das wichtiger ist als Fußball. In der vergangenen Woche wurde Opitz Vater einer Tochter. Die kleine Julia bestimmt nun sein Leben.
Kürzer treten will er im Fußball aber nicht. „Zum Glück steht meine Frau voll hinter mir und ermöglicht mir, dass ich beides unter einen Hut bekomme.“ So freut sich Opitz auf die kommenden Spiele. Und auf einen Gegner ganz besonders. „Auf Joachimsthal. Die spielen richtig guten Fußball.“ Das Spitzenspiel findet am 5. Dezember statt.