Der Charakter eines Teams zeigt sich in der Niederlage, sagt eine alte Fußballer-Weisheit. „Ich hoffe, dass der eine oder andere jetzt mal wach wird und sieht, dass es auch in der Landesklasse jedes Wochenende mit 0:0 beginnt, dass wir alles, was wir haben, investieren müssen und dass es nicht reicht, dass man individuell vielleicht besser aufgestellt ist“, sagt Lucio Geral, Trainer des Landesklasse-Aufsteigers Einheit Zepernick, der zugibt: „Das ist für mich auch eine ganze neue Situation.“
Denn die Siegesserie der Einheit war lang. Zuletzt hatte man am 7. Dezember 2019 in der Meisterschaft der Kreisoberliga gegen den SV Oberkrämer verloren. In diesem Jahr gingen die Zepernicker dagegen noch kein Mal als Verlierer vom Platz. Am Sonnabend war es aber soweit. Mit einem deutlichen und nach Worten von Geral auch völlig verdienten 0:3 mussten sich die Panketaler beim SV Eintracht Bötzow geschlagen geben.
Die Niederlage habe sich in den vergangenen Wochen schon angebahnt, findet der Trainer. „Wenn man so lange nicht verloren hat, dann ist manchmal das Gefühl nicht mehr da für das, was man auch in der Landesklasse leisten muss, um erfolgreich zu sein. Gegen Bötzow war viel Selbstgefälligkeit drin, eine gewisse Routine nach dem Motto: Wir packen das sowieso. Selbst als wir hinten lagen, hatte man den Eindruck, die Jungs denken, sie schießen ohnehin noch die Tore. Aber sie haben dann kein Mittel gefunden, um den Schalter nochmal umzudrehen.“

Zu statisch, zu behäbig, zu selbstsicher

Der Siegeswillen war nicht wirklich da. „Wir waren mit dem Ball zu statisch, zu behäbig, es fehlte die Leidenschaft, wir waren nicht körperbetont genug. Wir haben uns zu wenig gewehrt, haben zu viel mit uns machen lassen“, fasst Geral den laschen Auftritt seiner Elf zusammen.
Und der Trainer kündigt Konsequenzen an. „Wer nicht begreift, dass wir immer Vollgas geben müssen, der wird es in der Zukunft schwer haben, unter die ersten Elf zu rutschen. Da habe ich in der Vergangenheit oft Milde walten lassen, weil die Erfolge da waren, aber spätestens seit Samstag ist das anders. Denn so möchte ich nicht noch einmal verlieren. Das hat sich überhaupt nicht gut angefühlt.“
Das einzig Positive an der Niederlage sei aber der Zeitpunkt, findet Geral. „Besser, es passiert jetzt und wir können reagieren, als am Ende der Saison in einem entscheidenden Spiel.“ Der Coach wird in der Nachbesprechung am Dienstag wohl noch einmal deutlich werden. Am Sonnabend empfangen die Panketaler dann Fortuna Britz im Barnim-Derby.